Mit dem Gravelbike über die Alpen und zurück – 29.05. – 09.06.2025

Von Salzburg über die Grossglockner Hochalpenstraße, nach Südtirol und im großen Bogen über das Timmelsjoch und das Karwendelgebirge nach Kufstein. 1000 km und 16.000 Höhenmeter.
Eine Tour von Salzburg zum Wolfgangsee, über die Grossglockner Hochalpenstraße, rüber nach Südtirol und im großen Bogen über das Timmelsjoch und das Karwendelgebirge bis nach Kufstein. Sonne, Regen, Anstrengung und Genuss auf 1000 km und 16.000 Höhenmetern.
Und so kam es dazu:
In diesem Jahr trauten sich „meine Jungs“ mal wieder eine Hüttentour mit mir zu machen. Zuerst war Pfingsten in Gespräch und daher buchte ich bereits von Himmelfahrt an ein Zugticket mit dem Fahrrad bis München und am Pfingstmontag zurück.
Dann wurde es aber ein Wochenende zwei Wochen später und ich hatte nun diese Bahnverbindung. Aber es gibt war tatsächlich schlimmere Dinge im Leben und so plante ich diesmal eine Transalp mit dem Gravelbike, nachdem ich diese 2023 bereits mit dem Rennrad absolviert hatte.
Für den ersten Abschnitt plante ich auf der Grundlage der neuen Graveltour „Die Harte“ und „Die Zarte“ durch das Salzburger Land, danach dann einfach auf Komoot. Und so standen am Ende 11 Etappen mit rund 1.000 km und rund 20.000 Höhenmeter auf dem Plan. Die Planung der kompletten Collection in Komoot findet ihr hier.
Am Vorabend gab es ein Mitarbeiterfest im Tempodrom. Da ging ich diesmal nicht hin und diese Entscheidung sollte sich im Laufe des Abends noch als goldrichtig herausstellen.
Das Wetter war sehr wechselhaft angesagt und so brauchte man auch ein paar lange Klamotten. Ich plante die Lenkerrolle, die Arschrakete und eine Tasche im Rahmen zu nutzen.
Gegen die Tasche am Rahmen hatte ich mich bereits ein oder zwei Tage vorher entschieden, da ich durch die recht kleine Rahmengeometrie dann nicht mehr an die Trinkflaschen kam. Aber es sollte ja auch mit den anderen beiden Taschen reichen. So packte ich die Lenkertasche und die Arschrakete. Alle Sachen waren verstaut – jetzt musste ich die Taschen nur noch ans Rad bringen. Und da ich das vorher noch nie am Gravelbike getestet hatte, gab es dabei einige unangenehme Überraschungen….
Die Lenkertasche lag auf dem Reifen – der Abstand zwischen Lenker und Reifen reichte nicht. Daher versuchte ich noch etwas auszusortieren und nur die Arschrakete zu nehmen. Die wurde richtig voll und einen Pulli und eine Jeans hatte ich dann auch nicht mehr dabei.
Also warf ich noch mal alles über den Haufen und nahm stattdessen den Gepäckträger und die Ortlieb-Satteltaschen. Und das alles dauerte dann – gegen Mitternacht war alles am Rad und ich müde….
Also machte ich mir noch schnell den Proviant für morgen früh. Der Wecker klingelte schließlich bereits um 5.30 Uhr, da der Zug um 6:30 Uhr von Südkreuz fahren sollte…
Donnerstag, 29.05.2025 – Berlin bis St. Gilgen am Wolfgangsee (55 km, 900 hm, 3 Stunden)
Der Wecker klingelte dann wie gestellt, ich nahm die Dusche und zwei schnelle Kaffee und dann ging es mit dem Radel zum Bahnhof. Das Wetter war zum Glück trocken und die Sonne schien bereits und so kam ich gut in Südkreuz an.
Der Zug kam pünktlich und kam ohne besondere Vorkommnisse auch auf die Minute in München an. Dort stand bereits der Regio nach Salzburg und da es bis zur Abfahrt noch 45 Minuten dauern sollte, war dieser auch leer und ich hatte keinen Stress einen Platz für mich und das Fahrrad zu finden….
So kam ich dann um 14 Uhr in Salzburg an. Die Wettervorhersage hatte bis 14 Uhr Schauer und danach eine Wetterbesserung angesagt – der Himmel sah aber immer noch sehr grau aus. Als ich aus dem Bahnhof kam, ging gerade der nächste dicke Schauer nieder….

Zum Glück waren an diesem Tag nur noch ca. 60 km bis nach St. Gilgen am Wolfgangsee geplant. Den Weg hätte ich auch kürzer planen können, aber so sollte er landschaftlich schöner sein, einen höheren Schotteranteil und auch einige Höhenmeter zum Start haben….
Als der Regen nachließ für ich also los und erst mal durch das graue Salzburg hindurch. Und einige Tropfen gab es immer wieder. Nach Salzburg gab es dann die erste schöne Steigung zu bewältigen.

Ein landschaftliches Highlight trotz des grauen Wetters war die Strubklamm, wo der Regen aber auch wieder stärker wurde. Und am landschaftlich bestimmt sehr schönen Hintersee schüttete es dann wieder so richtig.
Kurz vor St. Gilgen fand ich dann oben noch eine geöffnete Alm und war (oh Wunder) auch der einzige Gast. Dafür waren aber auch noch alle Kuchen da und so hatte ich vor der letzten Abfahrt dann noch ein sehr leckeres Stück Kuchen und einen Kaffee. Wunderbar!
Ein letztes Highlight hatte Komoot dann kurz vor St. Gilgen – eine extrem steile Abfahrt, die auch nicht für das Fahrrad vorgesehen war. Da stieg ich dann auch kurz mal ab. Der Hotelier meinte dann am nächsten Morgen, dass das nicht nur mir passieren würde – es sei aber definitiv auch keine Route für das Fahrrad…
So erreichte ich das Hotel für die erste Nacht gegen 18 Uhr und musste erst mal das Fahrrad abduschen und danach mich…. Danach ging es dann zum Wolfgangsee runter und anschließend in ein Restaurant – ins Wirt am Gries (https://www.wirtamgries.at) Das war sehr gut besucht – man trug mir aber noch einen kleinen Tisch vor den Tresen – das war super. Und das Essen war es auch. Ich hatte ein leckeres Cordon Bleu und dazu ein Bierchen….
So ging dieser erste Tag nach dem ganzen Regen versöhnlich zu Ende. Und müde war ich am Abend dann auch;-).
Freitag, 30.05.2025 St. Gilgen bis Radstadt (97 km, 1.900 Höhenmeter, rund 5 Stunden)
Am nächsten Tag war das Wetter deutlich besser – zumindest zeigte sich auch mal der blaue Himmel zwischen den Wolken. So ging es nach dem leckeren Frühstück auf das Fahrrad und zuerst direkt am Ufer des Wolfgangsees entlang bis nach Strobl.
Von dort ging es über Schotter und dann eine Straße auf die Postalm. Oben hatte es sich wieder etwas zugezogen und die Aussicht weckte Erinnerungen an Schottland. Auf der anderen Seite ging es dann über die alte Postalmstraße runter – eine traumhaft schöne Route. Bis ich an einer Stelle mit einer Absperrung und einem großen Schild „gesperrt“ vorbeikam.
Jetzt gab es zwei Alternativen: Die ganze Strecke mit einem recht steilen Anstieg zurückkurbeln oder das Schild ignorieren, das Fahrrad über die Absperrung heben und hoffen, dass die Baustelle schon nicht so wild sein wird….
Ich entschied mich für die Variante 2 und nach einigen Metern sah ich dann auch den Grund für die Absperrung. Die starken Regenfälle der letzten Tage hatte auch einen Großteil der Straße mitgenommen, mit dem Fahrrad kam man aber noch ohne weitere Probleme vorbei. Auf der anderen Seite sah ich dann ein Auto, dass rückwärts von der Absperrung auf der anderen Seite wegfuhr. Der Fahrer hielt dann beim Umdrehen und es stellte sich heraus, dass er für die Baustelle verantwortlich war. Der hatte dann recht wenig Verständnis, dass ich die Absperrung ignoriert hatte. Nachdem ich ihm erklärt hatte, dass es bei der Einfahrt leider keinen Hinweis auf die folgende Sperre gab, gingen wir aber in friedlicher Stimmung auseinander und ich genoss die weitere Abfahrt auf der tollen Schotterstraße. Die Strecke war auf jeden Fall schon mal ein erstes richtiges Highlight!
Und im weiteren Verlauf der Strecke gab es eine schöne Abwechslung aus Asphalt- und Schotterpassagen und noch den einen oder anderen Anstieg. Vor einem längeren Anstieg gab es dann noch ein Restaurant – Suppe und Brot waren auf jeden Fall eine gute Idee vor dem Anstieg und die Flaschen konnte ich auch auffüllen.
Während ich vorher noch gedacht hatte, dass ich auch weiter als Radstadt hätte fahren können, war ich irgendwann froh, dass das Ziel nicht mehr so weit entfernt war….
In Filzmoos hatte ich noch ein sehr großes und leckeres Eis und so gestärkt rollte ich dann die letzten Meter zum Hotel Steegerbräu nach Radstadt. Dort musste ich mal wieder das Rad sauber machen und danach genoss ich noch ein paar Runden in der Sauna, bevor es zum Essen auf die schöne Terrasse ging.
Zur Vorspeise hatte ich ein Saiblingsfilet, als Hauptgericht einen leckeren Burger mit Pommes. Und somit waren die Kalorien dann auch wieder aufgefüllt;-).
Samstag, 31.05.2025 Radstadt bis Zell am See (90 km, 1600 Höhenmeter, 5 Stunden)
Nach einem sehr reichhaltigen und leckeren Frühstücksbüffet ging es auf die nächste Etappe bei strahlendem Sonnenschein. Am Abend hatte ich vorher noch mit Nico geschrieben und ihm zwei Varianten geschickt, die beide offiziell als MTB-Touren ausgezeichnet waren. Er meinte aber es sollte beides gehen.
Somit nahm ich die, die einmal komplett über den Bergrücken ging. Am Anfang ging es flach los – der erste Anstieg hatte es aber dann bereits in sich und der Schweiß floss in Strömen. Es gab Steigungen bis zu 24% auf Schotter – an einer Stelle galt dann mal wieder das alte Motto: „Wer sein Rad liebt, der schiebt.“ Das ging aber zum Glück nicht lange so.
Ansonsten war ich dafür ganz alleine unterwegs – es kamen mir nur einmal zwei Mountainbiker entgegen. Und der steile Anstieg ließ mich schnell Höhe gewinnen und ich hatte traumhafte Ausblicke.
Auf dem Weg stellte sich dann die Frage, ob ich den Abstecher zum Hochgründeck mitnehmen sollte und bereits die erste Rampe sah sehr steil aus. Die Steigungswerte lagen an vielen Stellen über 20%. Und auf den Weg machten sich eigentlich nur Mountainbiker, 90% davon mit Akku….
Auf der anderen Seite waren es auch „nur“ 350 Höhenmeter und eine Hütte für die Mittagspause lockte auch oben. So suchte ich ein Versteck für die Satteltaschen und kurbelte ohne Gepäck nach oben. Mit hätte ich es aber wahrscheinlich auch nicht geschafft oder es wären längere Schiebepassagen geworden. Aber auch so war es eine schöne Schinderei und an zwei Stellen musste ich dann auch mal wieder kurz schieben….
Dafür hatte man oben aber eine traumhafte Aussicht, eine tolle Hütte und dazu gab es dann ein alkoholfreies Weizen, einen sehr leckeren Kaiserschmarrn und einen Kaffee zum Abschluss. Und als die Hüttenwirtin mein Fahrrad sah eine anerkennendes „Oh – mit dem Gravelbike!“ Da war ich auch tatsächlich auch der einzige.
So gestärkt ging es dann wieder nach unten, die Taschen waren noch an Ort und Stelle und so konnte ich meine Tour in Richtung Zell am See fortsetzen. Nach einer langen Abfahrt ging es mit ein paar Anstiegen und Abfahrten nach Zell.

Dort war im Vergleich zu den anderen Orten richtig viel los und es gab unglaublich viele asiatische Touristen. Mein Hotel „Grüner Baum“ war zentral im Zentrum gelegen und ich bekam statt des gebuchten Einzelzimmers ein DZ unter dem Dach.


Sehr schön – nur das Duschen in der Badewanne unter der Dachschräge war etwas beschwerlich. Vor dem Abendessen ging es mal wieder in die Sauna und das Menü war dann sehr lecker! Danach schlenderte ich noch etwas durch den Ort und am See entlang und dann ging es auch ins Bett.
Sonntag, 01.06.2025 – Zell am See bis nach Lienz über die Großglockner Hochalpenstraße (100 km, 2.500 Höhenmeter, 5:30 Stunden)
An diesem Tag stand eines meiner Highlights auf dem Programm. Vorher war es noch recht unsicher gewesen, ob das tatsächlich gehen würde, da es in der Woche einen guten Wintereinbruch und viel Schnee gegeben hatte. Am Donnerstag war die Straße noch für Motorräder und Fahrräder gesperrt, Autos mussten Schneeketten haben….
Aufgrund der Wetterbesserung war die Straße aber wieder freigegeben. An diesem Tag fand der Glocknerkönig statt und die Straße war bis 10:30 Uhr für Nicht-Teilnehmer am Rennen gesperrt. Ich schrieb vorher noch mit dem Veranstalter, es hätte sogar noch Last-Minute-Tickets gegeben, diese hätte aber knapp 100 EUR gekostet. Und das mit Gravel und Packtaschen? Am Ende entschied ich mich dagegen und fuhr damit erst nach dem entspannten Frühstück los.
Ich hatte die Hoffnung, dass Fahrräder an der Mautstation vielleicht durchfahren dürfen – es war aber tatsächlich für alle gesperrt. Daher musste ich auch die 20 Minuten bis 10:30 Uhr warten und dann gab es quasi den Massenstart für alle Verkehrsteilnehmer – darunter auch sehr viele Motorradfahrer. So gab es die ersten Kilometer einiges an Verkehr, im weiteren Streckenverlauf war es dann aber sogar besser als ich befürchtet hatte.
Es ging stetig bergan – die Beine funktionierten aber gut und ich machte nur eine kurze Pause für ein Riegel und ein Gel. Oben hatte es sich dann bereits etwas zugezogen. Ich ließ meine Satteltaschen im Restaurant beim Fuscher Törl und fuhr noch hoch zur Edelweißspitze auf etwas mehr als 2.500 m. Von dort hatte man traumhafte Ausblicke in alle Himmelsrichtungen.
Am Fuscher Törl gab es dann noch eine Suppe und draußen wurde es immer dunkler und fing leicht an zu regnen. Also suchte ich mir Klamotten zu Überziehen und die Regenjacke raus – später stellte ich dann fest das ich dabei wahrscheinlich auch die Monitorbrille aus der Tasche verloren hatte. Teurer Spaß und ohne Lesebrille mittlerweile echt blöd…
Es ging eine kurze Abfahrt runter und gab dann noch mal einen Gegenanstieg. Das Wetter sah immer noch nicht besser aus und es waren Gewitter angesagt. Daher verzichtete ich dann schweren Herzens auf den Abstecher zur Gletscherstraße – das wären aber weitere 17 km und mehr als 600 Höhenmeter gewesen.

So war die Abfahrt in Richtung Lienz relativ leer und an den meisten Stellen trocken – auch wenn es immer mal wieder den einen oder anderen Schauer gab. Kurz vor Lienz gab es dann noch einen Anstieg von knapp 400 Höhenmetern. Vorher hatte ich mal wieder gedacht, ich hätte auch noch ein Stück weiterfahren können – der Anstieg zog mir aber etwas den Stecker und ich war froh, als ich das Hotel Winkler in Lienz erreichte. Dort bekam ich wieder ein Upgrade ins Doppelzimmer.
Dort gab es erst mal ein alkoholfreies Weizen, Kuchen und Sahne (hört sich komisch als Kombi an – tat mir in dem Moment aber gut) und dann entspannte ich mal wieder im sehr schönen Sauna- und Gartenbereich. Und danach gab es dann ein sehr leckeres Menü, ein tolles Dinner und dazu leckere Weine. Bis auf die Brille ein perfekter Tag;-).

Montag, 02.06.2025 – Lienz – Olang (85 km, 1.500 Höhenmeter, 4:30 h)
Nach einem mal wieder großartigen Frühstück machte ich mich auf den Weg von Lienz nach Olang. Erster Stopp war ein DM, wo ich für 2,99 EUR eine neue Lesebrille erstand….

Zuerst ging es recht flach mit einem nur leichten Anstieg bis nach Huben, von wo aus es dann mit deutlich mehr Steigung ins Deferregental ging. Oft ging ein Schotterweg weitab der Straße an einem Bach entlang – wirklich sehr schön.
Ursprünglich wollte ich über das Klammljoch und dann eine recht anspruchsvolle Mountainbike-Strecke in Richtung Bruneck fahren. Es waren aber wieder kräftige Gewitter angesagt und der Himmel sah schon recht dunkel aus. Daher beschloss ich, die etwas kürzere Runde über den Staller Sattel zu fahren. Eine ganze Zeitlang haderte ich mit der Entscheidung, als es dann anfing leicht zu regnen fand ich es doch ganz in Ordnung.
Kurz vor dem Staller Sattel fand ich dann eine geöffnete Hütte – bei Regen eine willkommene Pausenmöglichkeit. Dort hatte ich dann einen Holler gespritzt, eine Gulaschsuppe und einen Espresso und bei der Weiterfahrt war es dann auch erst mal wieder trocken.
Am Ende hätte es mir auch nichts genützt früher oben zu sein – die Abfahrt ist von dieser Seite auf einer recht engen einspurigen Straße nur von Voll bis Viertelnach erlaubt. Ich kam 6 oder 7 Minuten vor der vollen Stunde an und musste somit auch nicht lange an der Ampel warten….
Bei der Abfahrt in Richtung Antholzer See hatte ich dann das Gefühl, dass der Hinterreifen einen Schlag abbekommen hatte und eine schöne „Acht“ drin wäre. Bei bis zu 60 km / h in der Abfahrt ein recht unangenehmes Gefühl….Am See war es aber sehr schön und danach „eierte“ ich weiter.
Ich schaute nach einem geöffneten Fahrradladen am Weg – fand aber keinen. Der nächste war tatsächlich in Olang. Besser wurde es nicht und zu allem Überfluss wurde der Himmel auch immer dunkler.

Ich hielt noch mal an – alle Speichen waren lose und der Reifen war nicht mehr wirklich stabil. Tolle Aussichten für die zum Glück nur noch letzten 5 km bis Olang. Zu allem Überfluss fing es auch noch zu regnen an – ich kam aber noch halbwegs trocken im Fahrradladen an. Die schauten mich dann erst mal mit großen Augen an: „Mit dem Reifen bist Du noch vom Staller Sattel abgefahren?“. Ja was hätte ich denn alternativ machen sollen?
So ließ ich das Fahrrad da und lief den letzten Kilometer zu meinem Hotel. Direkt bei der Ankunft öffnete der Himmel so richtig seine Schleusen. Das war ja mal wieder ein Timing;-).
So bezog ich mein kleines Einzelzimmer und ging erst mal in die Sauna. Dort gab es sogar einen Aufguss – sehr schön. Um 17.45 Uhr rief dann der Fahrradladen an, dass mein Fahrrad fertig wäre. Damit hatte ich nicht wirklich gerechnet – freute mich aber umso mehr. Und noch mehr freute ich mich über den Rechnungsbetrag – lediglich 20 EUR für das Festziehen der Speichen und das Ausrichten des Rades. Und ich hatte schon überlegt, ob die Tour für mich hier erst mal zu Ende oder zumindest unterbrochen wäre.
So konnte ich mit sehr guter Laune zum sehr guten Essen gehen. Salat und Antipasti vom Büffet und danach 4 Gänge. Das tat mal wieder gut. Und so verlängerte ich den Aufenthalt um eine Nacht und plante am nächsten Tag je nach Wetter (es war viel Regen angesagt) eine Tour ohne Gepäck zum Testen des neu zentrierten Hinterrades….
Und eine Massage konnte ich auch gleich für den nächsten Abend buchen. Check!
Dienstag, 03.06.2025 – Auf der alten Bahnstrecke nach Cortina d’Ampezzo (93 km, 1.000 Höhenmeter, 4:10 h)
An diesem Tag war das Wetter durchwachsen angesagt – der Regen sollte aber ab 11.30 Uhr aufhören. So frühstückte ich entspannt und stieg dann gegen 11.30 Uhr auf das Fahrrad in Richtung Toblach.
Am Toblacher See erwischte mich dann doch noch eine fiese Wolke und es wurde recht nass. Erst ging ich davon aus, dass es eine „Husche“ ist, die kurze Zeit später wieder durchgezogen ist – leider regnete es länger anhaltend und ich stellte mich unter einen Felsvorsprung unter. Und so richtig warm war es da nicht….
Nach 45 Minuten konnte ich endlich den Weg auf der alten Bahnstrecke von Toblach nach Cortina d’Ampezzo fortsetzen. Am Dürrensee konnte man einen Blick auf die 3 Zinnen erhaschen und ich überlegte, ob ich die Route wirklich fortsetzen sollte, da es immer noch recht grau war. Das machte ich aber und kurze Zeit später rissen die Wolken auf und es kam sogar die Sonne raus. Der Weg und die Ausblicke waren dann auch spektakulär.
In Cortina fuhr ich gar nicht bis ins Zentrum weiter, sondern drehte um, da ja um 18 Uhr die Massage auf mich wartete und ich ja bereits fast eine Stunde damit verbracht hatte auf das Ende des Regens zu warten….Auch der Rückweg war sehr schön – auch wenn es sich um dieselbe Strecke handelt, erhält man so ja noch mal eine andere Perspektive….
In Toblach machte ich mich dann auf die Suche nach Kuchen und wurde auch schnell fündig. Ein leckeres Kaffee mit tollem Apfelstrudel und leckeren Kaffee. Das war noch mal das richtige für den weiteren Rückweg.


Der Weg fiel stetig ab und so war ich gegen 17.20 zurück am Hotel. Dort hatten sie sogar eine „Waschstraße“ für Fahrräder und das war nach der Tour auch mal wieder bitter nötig. So machte ich das Fahrrad sauber, sprang selbst unter die Dusche und dann war es auch schon 18 Uhr und ich ging zur Massage. Und die tat nach den Tagen auf dem Fahrrad auch sehr gut!
Danach gab es dann wieder ein sehr leckeres Essen, der Hauptgang waren Ochsenbäckchen;-). Diesmal gab es auch nur Wasser zum Essen, das der Wellnessbereich an diesem Abend bis 22 Uhr geöffnet hatte.
Und da ging ich dann gut gesättigt hin und entspannte bis 22 Uhr in der Sauna und den Ruheräumen. Und bis auf eine andere Person war ich komplett alleine. Bis auf die 45 Minuten unter dem Felsvorsprung ein echt perfekter Tag – und der Hinterreifen lief auch wieder 1A!!!
Mittwoch, 04.6.2025 Olang – Plaus (136 km, 720 Höhenmeter, 5:30 Stunden)
Nach dem sehr leckeren Frühstück montierte ich also wieder den Gepäckträger am Fahrrad und montierte die Satteltaschen und dann ging es in Richtung Plaus in der Nähe von Meran.

Das war aus meiner Sicht die langweiligste Strecke – wahrscheinlich auch weil ich fast alle Abschnitte von der Strecke schon mal gefahren war und es sich fast ausschließlich um Asphalt handelte. Dafür war ich aber auf der langen Strecke zu bestimmt 95% auf guten Radwegen unterwegs.
In Klausen machte ich eine kurze Pause und hatte ein leckeres getoastetes Vinschgerl mit Schinken und Käse. So gestärkt ging es dann auf die restliche Strecke.
Am Schulerhof kam ich um kurz nach 15 Uhr an. Das war ein perfektes Timing, da es ab 15 Uhr die Nachmittagsjause gibt. Ich checkte schnell ein, bekam ein schönes Upgrade und damit ein großes Zimmer und nach der Dusche gab es den Willkommensdrink und was Leckeres zu Essen. Erst herzhaft, danach dann noch leckeren Apfelstrudel mit Vanillesoße und einen anderen Kuchen.
So war ich dann also bereit dafür den restlichen Nachmittag im Turmpool und dem Wellnessbereich zu verbringen. Es wurde dann ein sehr schöner und entspannter Nachmittag.
Vor dem Essen gönnte ich mir einen „Rondo Sprizz“ und der war tatsächlich sehr lecker – auch wenn ich ja ansonsten nicht so der Sprizz-Fan bin. Und das Abendessen war dann genauso gut wie für 2 Jahren – einfach noch mal besser als in den anderen Hotels.
Und ich bekam mal wieder größere Portionen als die anderen Gäste, da ich mit dem Fahrrad da war. I love it!
Donnerstag, 05.06.2025 Ruhetag – Entspannung im Schulerhof
An diesem Tag hatte ich von vornherein einen Ruhetag eingeplant und das passte auch sehr gut zum abwechslungsreichen Wetter mit einem Mix aus wenig Sonne, viel Wolken und etwas Regen.
Ich fuhr kurz zum Radladen, da der leichteste Gang nicht mehr ging. Dort stellten sie fest, dass die Kette leider durch war. Und genau, um das zu vermeiden hatte ich das Fahrrad eigentlich vorher beim Service gehabt. Das war ja wirklich super gelaufen. Außerdem wurden die Bremsen entlüftet und die Kette bekam eine ordentliche Portion Wachs.
Danach fuhr ich zurück zur Unterkunft und verbrachte den Nachmittag auf der Liege, im Pool, bei der Nachmittagsjause und in der Sauna und um 18 Uhr ging ich zur lange vorher gebuchten Massage. Und auch die tat noch mal gut;-). Vor dem Essen hatte ich dann einen Sprizz mit Holunder – auch dieser war sehr lecken. Und auch das Essen mit Risotto und rosa gebratenem Spanferkelrücken war wieder ein Traum….
So ging der Abend mal wieder lecker zu Ende. Auf dem Rückweg ins Zimmer fragte dann Thomas was ich eigentlich arbeiten würde, und so setzte ich mich zu den Hoteliers und wir hatten schöne 1,5 Stunden mit Erkenntnisse rund um das Leben und die Vorzüge von unterschiedlichen Lebensaltern;-).
Ein sehr entspannter und schöner Tag!
Freitag, 06.06.2025 Plaus – Oetz über das Timmelsjoch (115 km, 2.300 Höhenmeter, 6 Stunden)
Nachdem ich mir abends noch mal das Streckenprofil angeschaut hatte, war der Ruhetag tatsächlich nicht so schlecht terminiert. Direkt von Meran an ein Anstieg mit insgesamt mehr als 2.200 Höhenmetern….
So genoss ich noch mal das leckere Frühstück im Schulerhof und machte mich dann auf den Weg über das Timmelsjoch. Gestern hatte ich das Hotel Keil in Ötz gebucht – 4 Sterne Superior mit Nachmittagssnack, nettem Wellnessbereich und guten Abendessen. Dafür lohnt sich die Tour dann ja auch;-).
Von Meran an ging es sehr entspannt und leicht nach oben und irgendwann zeigte das Garmin dann auch an – kommender Anstieg 1.890 Höhenmeter. Ist ja auch nur eine Zahl;-).
Von da an würde es steiler und es hatte bereits ein paar Serpentinen mit zweistelligen Steigungsgraden. Der Verkehr war aber sehr entspannt und so machte das nach oben kurbeln mit wenig Verkehr, Sonne und schönen Ausblicken tatsächlich auch Spaß. 600 Höhenmeter vor dem Pass gibt es noch zwei Restaurants – da ich aber in einem guten Rhythmus war, fuhr ich einfach weiter….
Die letzten Serpentinen erinnern dann etwas an das Stilfser Joch und es wurde noch mal deutlich steiler. Außerdem zogen jetzt Wolken durch und es gab Schnee an der Seite. Die Ausblicke vom Pass waren daher auch recht eingeschränkt. Insgesamt aber eine tolle Auffahrt auf dieser Seite.
Oben kramte ich dann erst mal das lange Trikot, eine Windjacke und das Buff raus und dann ging es in die schöne Abfahrt. Für ein paar Fotos bremste ich noch mal – das fiel dann tatsächlich schwer. Der Asphalt war gut und der Verkehr weiterhin entspannt.
Kurz vor der Abfahrt nach Hochgurgl und Obergurgl gibt es dann noch mal einen Gegenanstieg und dann ging es fast die ganze Zeit abwärts durch das Ötztal. In der Spitze erreichte ich 84 km/h – erstaunlich für ein Gravel mit Satteltaschen;-).

Ich fuhr die meiste Zeit auf der Straße – das ging einfach schneller als der Radweg, der immer mal wieder einige kleine Gegenanstiege drin hatte. Erst die letzten Kilometer fuhr ich dann auch auf dem Radweg. Am Hotel Keil kam ich gegen 16 Uhr an und es sah schon von außen sehr schön aus. Nach der Dusche ging es ans Nachmittagsbüffet – erst herzhaft und dann noch Kuchen – genauso hatte ich das geplant. Und ab 17 Uhr ging es in den Saunabereich – wo ich die große 90 Grad Sauna ganz für mich alleine hatte. Dazu ein 25 m Infinity-Pool, gute Liegen am Pool und im Garten verteilt, leckeren Tee, Nüsse und Trockenfrüchte. Das war doch ein sehr schöner Nachmittag nach der vorherigen Schinderei….
Gegen 19.30 ging ich dann zum Essen. Auch dort ein leckeres Büffet mit Salat und Antipasti, dann 4 leckere Gänge und als Abschluss noch das Käsebüffet. Da hatte ich die 180 EUR doch ausgenutzt…
Samstag, 07.06.2025 Oetz – Seefeld in Tirol (82 km, 1.300 Höhenmeter, 4:30 h)
Das Wetter für den Samstag war sehr durchwachsen angesagt. Daher frühstückte ich erst mal ganz entspannt und ließ mir auch Pancakes machen. Gegen 9.30 Uhr fuhr ich dann los – so ab 11.30 Uhr waren Schauer angesagt.
Ich hatte vorher überlegt, ob ich den direkten Weg nach Seefeld nehmen sollte – dann wäre ich aber nach weniger als 3 Stunden da gewesen. Also blieb ich bei der ursprünglich geplanten Strecke über Ehrwald – leider war der Wetterbericht diesmal recht genau.
Ich sah den Regen noch auf mich zukommen und kurze Zeit später war ich schon mitten drin….Und es war leider nicht nur Nieselregen. Nach einer ganzen Weile hätte ich in Richtung Mieming abkürzen können und brach daher die Navigation ab und plante die Strecke neu. Die alte Strecke sah aber deutlich attraktiver auf und so setzte ich die Fahrt nach etwas Hadern über die Route via Augusta fort. Die Anstiege auf Schotter waren sehr sportlich…
Kurz vor Ehrwald hört der Regen dann tatsächlich auf. Ein Blick auf das Wetterradar zeigte aber, dass das nächste fette Wolkenband schon wieder auf mich zu kam. So fuhr ich erst mal an der Gondel vorbei und nahm dann doch widerstrebend die Gondel nach oben um 500 Höhenmeter etwas schneller zu überwinden.
So konnte ich die Fahrt oben im trockenen fortsetzen und blieb auch die ganze Zeit vor der dunklen Wolke. Die Fahrt war traumhaft schön – die Strecke kannte ich zum Teil schon vom Wandern. Als ich wieder in der Zivilisation war, kehrte ich gegen 16 Uhr in eine Hütte ein – die Küche war aber erst wieder ab 16 Uhr offen. Ich bekam aber ein leckeres Schmalzgebäck mit Preiselbeeren, einen Kaffee und gönnte mir am Ende dann doch noch ein Bier. In der Zwischenzeit zog ein Schauer durch – perfektes Timing.
So kam ich trocken in Seefeld an und bezog mein Zimmer. Jetzt ging tatsächlich etwas die Welt unter – mit einem Schirm kam ich aber in ein nicht weit entferntes Restaurant und bestellte mal wieder einen Burger mit Pommes. Soulfood nach all den guten Gerichten der letzten Tage…
Nach dem Essen hatte das Unwetter dann auch aufgehört und ich drehte noch eine kleine Runde, bevor ich in mein Zimmer ging…
Sonntag, 08.06.2025 Seefeld in Tirol – Maurach am Achensee (75 km, 1.700 Höhenmeter, 5 h)
Auch dieser Tag startete wieder regnerisch, es sollte aber im Laufe des Tages sonniger werden. So also wieder ein entspanntes Frühstück und Start um 10 Uhr. Ab da sollte es trocken bleiben. Nach 100 m Fahrt kam aber ein richtig fetter Schauer und ich stand noch mal 20 Minuten vor dem Regen geschützt an einem Haus neben dem Hotel…
Und dann ging es doch los. Durch den vielen Regen sah man nach kurzer Zeit wieder aus wie die letzte Sau. Nach ein paar Kilometern gab es den ersten Anstieg und die Kette sprang fröhlich. Das Ritzel 34 ging also nun gar nicht mehr, somit blieb nur das 32er-Ritzel übrig. Super….
Die Fahrt durchs Karwendel war großartig. Toller Schotter und eine beeindruckende Landschaft. Am Ende eines Anstiegs sah man das Karwendelhaus – ich konnte mir kaum vorstellen, dass man da tatsächlich mit dem Fahrrad hochfahren kann. Es ging aber bei stetig zweistelligen Steigungswerten. So überholte ich dann auch 2 Mountainbiker -die beiden schauten nicht schlecht.
Die Abfahrt ab der anderen Seite war für ein Gravel recht technisch mit großen Steinen und Blöcken im Weg – außerdem wehte ein echt kalter Wind und ich nahm für den Weg runter sogar die Handschuhe. Danach ging es dann durch den kleinen Ahornboden und auf breiten Schotterpisten am Fluss entlang – traumhaft schön.
Auf der anderen Seite des Flusses sah ich dann eine nette Alm und als eine Brücke kam fuhr ich das Stück zurück. Die Flaschen waren fast leer und Hunger hatte ich auch. Der Stopp lohnte sich dann auch – der Kaiserschmarrn dauerte eine ganze Weile, war aber dafür frisch zubereitet und sehr lecker. Dazu einen gespritzten Johannisbeersaft und einen Kaffee – super!
So gestärkt und mit aufgefüllten Flaschen ging es dann in Richtung Eng und zum großen Ahornboden. So viele Highlights an einem Tag!
Kurz vor dem großen Ahornboden zweigte der Weg zum Plumsjochsattel ab. Auch dort hätte ich mir einen kleineren funktionierenden Gang gewünscht – kam aber gut nach oben. Die Abfahrt auf der anderen Seite war mit bis zu 35% Gefälle extrem steil. Am Anfang fuhr ich noch – irgendwann stieg ich dann auch für ein Stück ab und schob das Rad. Es ging sehr steil neben dem Weg nach unten – abrutschen wäre da sehr gefährlich geworden….
Unten angekommen ging es dann über guten Asphalt runter zum Achensee. Der Himmel war schwarz, es war stürmisch und es hatte lediglich 12 Grad – es fühlte sich also nicht wirklich sommerlich an….
Beim Hotel in Maurach angekommen machte ich dann mal wieder das Fahrrad sauber und konnte die Sauna ab 18 Uhr reservieren. Die war so klein, dass man sie exklusiv bekam. Nach der Tour taten die zwei Saunagänge aber sehr gut!
Danach ging ich dann in das Hotel gegenüber essen. Ich hatte fest vor, das Wiener Schnitzel zu nehmen – am Ende wurde es das Steak mit Pommes und Grillgemüse und ich nahm noch einen großen Salat dazu. Das Fleisch war rosa und auf den Punkt gebraten – am Ende hatte ich auf jeden Fall die für mich richtige Wahl getroffen;-).
Abends schaute ich dann noch ins Finale der Nation League rein – bei der Verlängerung schaltete ich aber ab. Müde nach dem Radfahren, der Sauna und dem leckeren Essen;-).
Montag, 09.06.2025 Maurach – Kufstein (65 km, 920 Höhenmeter, 3:30 h)
Nun stand also bereits der letzte Tag der Tour auf dem Programm und es sollte zum Abschluss noch mal viel Sonnenschein geben. Und auch hier war das Frühstück wieder lecker und danach ging es am Ufer des Achensees nach Norden.
Danach fuhr ich über die alte Steinbergstraße in Richtung Kufstein. Die Straße und die Landschaft waren toll – am Weg ging ich noch in die Kaiserklamm und dann ging es weiter in Richtung Kufstein.
Dort kam ich gegen 12:45 Uhr an. Jetzt konnte ich bereits den Zug um 13:03 nehmen oder ich ging noch was in Kufstein essen und nehme den Zug um 14:03. Ich ging lieber auf Nummer sicher und war so fast 2 Stunden vor der geplanten Abfahrt des ICE in Richtung Berlin in München am Hauptbahnhof.
Ich suchte mir die beste Eisdiele in München raus und radelte da hin. Das Eis war lecker – ich habe aber immer noch genug Zeit.

Ich fuhr dann aber zurück zum Bahnhof und schaute schon mal zum Bahnsteig. Dort irritierte mich die Anzeige „Keine Fahrradmitnahme“. Aber genau für diesen Zug hatte ich doch ein Fahrradticket reserviert.
So ging ich erst mal zum Reisezentrum und die bestätigten mir, dass dieser Zug gar kein Fahrradabteil hätte. Na super! Ich bekam den letzten Fahrradstellplatz im Zug eine Stunde später – wäre damit aber erst gegen 21.30 und nicht schon um 19:30 zurück in Berlin gewesen.
So leicht wollte ich mich daher noch nicht geschlagen geben und so ging ich zurück zum Bahnsteig. Ich fragte die 2 Schaffner und die meinten auch, dass der Sprinter gar keine Fahrradstellplätze hätte. Irgendwann kam noch ein anderer Radfahrer, der dann dasselbe Problem hatte.
Die Schaffner waren sehr lösungsorientiert und am Ende konnten wir die Reifen demontieren und beide Räder mitnehmen. Das war ich echt und so kam ich dann tatsächlich wie geplant um 19:30 in Berlin an. So ging eine sehr beeindruckende und geile Reise zu Ende, von der ich garantiert noch lange zehren werde und die ich nie vergessen werde.
Fazit zur Tour
Was bleibt von der Reise?
Ganz viel tolle Eindrücke, Landschaften, Begegnungen, Hotels und jede Menge gutes Essen!
Würde ich es wieder so machen?
Am Anfang war ich mir nicht sicher, ob ich die ganze Runde schaffen würde oder die Strecken zum Teil zu lang oder auch mal zu kurz sind. Sollte ich Unterkünfte vorbuchen oder ganz flexibel bleiben.
Am Ende war es für mich perfekt. Ich hatte die Sicherheit, dass ich gerade über das lange Himmelfahrt und das lange Pfingstwochenende nicht nach einer Unterkunft suchen musste. Und die nicht vorgebuchten Nächte gaben mit etwas Flexibilität. In fast allen bin ich aber bei der vorher geplanten Route geblieben.
Im Vergleich zur Transalp mit dem Rennrad fand ich es noch abwechslungsreicher. Mal gab es Etappen mit sehr viel Schotter und viel Einsamkeit, mal gab es einen großen Anteil an Asphalt – die Mischung war aber super!
Am Ende waren es dann statt der geplanten 20.000 Höhenmeter „nur“ 16.000. Ein paar Abstecher ließ das Wetter nicht zu. Die tatsächlichen absolvierten Touren findet ihr in der Collection.
Und bei den Hotels würde ich alle weiterempfehlen. Und das Hotel Keil in Olang hat es in meine persönliche Top-3 der Hotels in Südtirol geschafft.
Die aktuelle Top-3 für mich ist:
Schulerhof in Plaus
Das passt einfach alles. Wohlfühlen vom ersten Moment, ein toller Familienbetrieb, ein außergewöhnlicher Pool und ein kleiner, aber feiner Wellnessbereich und ein schöner Garten mit ruhigen Ecken auf verschiedenen Ebenen. Und dazu ein unglaublich gutes und abwechslungsreiches Essen und ein toller Weinkeller. Auch wenn man alleine eher auf die offenen Weine geht – eine tolle Auswahl an Flaschenweinen.
Hotel Keil in Olang
Auch hier kommt man an und fühlt sich direkt wohl. Ein schöner Pool auf dem Dach mit Bergblick, ein schöner und moderner Wellnessbereich, sehr nette Mitarbeiter und ein Essen das sowohl abends als auch morgens keine Wünsche offenlässt. Und mein per persönliches Highlight war die Fahrradwäsche. Geile Idee für Radfahrer!
Gasthof Terzer in Kurtatsch
Während es sich bei den anderen Häusern um 4-Sterne-Hotels handelt, hat man hier ein 3-Sterne-Hotel. Das ist aber mit weitem Abstand Preis-Leistungssieger und hat auch ein sehr leckeres Restaurant. Da findet man auch bei einem zweiwöchigen Aufenthalt immer was auf der Karte. Einen Pool findet man nicht (wenn man den Whirlpool auf der Terrasse nicht als Pool zählen will), es gibt aber eine schöne Sauna und ansonsten mit Charlotte und Lukas zwei sehr herzliche Gastgeber, die sich jeden Tag die Zeit nehmen einen bei der Tourenplanung mit dem Rad oder beim Wandern mit Rat und Tag zur Seite zu stehen. Und gleich in der Nähe befinden sich einige sehr gute Kellereien, wenn das Wetter zur Abwechslung doch mal nicht mitspielt;-).