Über den Oder-Radweg, die Uckermark und die Müritz
Freitag, 06.09.2024 – Von Strausberg bis nach Mescherin
Bereits im Juli hatte ich eine Nacht im Hotel in Waren an der Müritz gebucht und jetzt kündigte sich das erst einmal letzte wirkliche Sommer-Wochenende an. Durchgängig blauer Himmel und Temperaturen um 30 Grad.
So schaute ich kurz entschlossen, ob ich aus der kleinen Radtour vielleicht doch eine größere machen sollte. An der Müritz war so kurzfristig nichts mehr zu bekommen und so schaute ich im näheren und weiteren Umkreis und fand so den Kranichhof in Mescherin – direkt am Oderradweg gelegen.
Also buchte ich das mit 6 qm kleinste Zimmer für 40 EUR – sollte ja für eine schnelle Übernachtung reichen und nahm dafür das Abendessen für 15 EUR und das Frühstück für 12 EUR – Halbpension für 67 EUR;-). Aber erst mal musste ich ja nach Mescherin kommen….
Ich gönnte mir den frühen Feierabend und fuhr mit der S-Bahn und dem Regio bis nach Strausberg. Und von dort ging es dann zuerst über Felder und dann die ganze Zeit an der Oder entlang. Der Weg hatte nur zwei Nachteile: Keinen Schatten und jede Menge Gegenwind….
Ansonsten aber sehr einsam und traumhafte Ausblicke auf die Oder und die zahlreichen Kraniche und Gänse. Gegen 18.45 Uhr war ich dann im Kranichhof und wurde sehr nett empfangen. Nach der Dusche gab es ein sehr leckeres Abendessen. Zuerst gab es Melone mit Schinken und dazu etwas Brot mit Tomatenbutter und danach einen Salat und eine große Portion Pasta. Das, was ein Radler nach 120 km immer gut vertragen kann. Und dazu ein schönes kaltes Bier…
Danach saßen wir noch eine ganze Weile zusammen und ich erfuhr einiges über den wieder aufgebauten Hof und die Herausforderungen mit Finanzierungen, Fördermöglichkeiten und der Entwicklung des Tourismus unter Beibehaltung des Schutzes des Nationalparks. Das war doch mal ein gelungener Start ins Wochenende!
Samstag, 07.09.2024 – Von Mescherin durch die Uckermark bis nach Waren
Nach einer sehr erholsamen Nacht in der Ruhe des „Nichts“ hatte ich ein sehr gutes und reichhaltiges Frühstück – und vor allem sehr leckeren Kaffee aus der Siebträgermaschine. Dazu Joghurt, Müsli, Obst, Brot, Käse, Marmeladen und Tomaten aus dem eigenen Garten.
So gestärkt machte ich mich gegen 9.30 Uhr entspannt auf den Weg in Richtung Westen. Diesmal hatte ich sogar ab und zu Rückendwind – dafür gab es jedoch unzählige Anstiege durch die Uckermark. Alles war spätsommerlich trocken – zum Teil erinnerte mich die Landschaft an die Toskana.
Gegen 13 Uhr gönnte ich mir in Feldberg eine Eisschokolade und einen Kuchen und dann ging es weiter durch die Natur. Im Nationalpark Müritz hatte ich im „Turm“ eine leckere Tomatensuppe und ein alkoholfreies Bier und kurze Zeit später fand ich eine sehr schöne Badestelle mit einem Steg. Der Moment der Abkühlung war gekommen.
Das tat sehr gut – hielt aber auch nicht sonderlich lange an. Aber jetzt waren es auch nur noch gut 30 km bis nach Waren. Auf dem Weg holte ich mir bei der Meierei noch ein leckeres Softeis und gegen 18 Uhr kam ich dann in Waren in meinem Hotel an. Nach knapp 190 km hatte es auch gereicht….Das Hotel war traumhaft am See gelegen. Das Restaurant für den Abend war leider schon ausgebucht und so lief ich nach der Dusche in die Altstadt und genoss erst einmal den Sonnenuntergang am Hafen.
Danach bekam ich einen Tisch im Restaurant – wenn auch leider nicht draußen. Eigentlich wollte ich Fisch essen – das Entrecote vom Weiderind sprach mich von der Karte am meisten an und als der Teller dann kam wusste ich recht schnell, dass ich eine sehr gute Wahl getroffen hatte. Das Fleisch schön rosa und zart und die Beilagen auch sehr lecker….
Danach ging es zurück ins Hotel…
Sonntag, 08.09.2024 – Von Waren nach Krakow und zurück nach Berlin
Ich ging bereits gegen 7.30 Uhr zum Frühstück und das war sehr lecker! Dann musste ich mich nur noch zwischen der kurzen Tour mit 150 km und der langen von 210 km entscheiden. Der letzte Sommertag und Regen ab Montag, das sprach doch für die lange Runde…
Also fuhr ich erst mal in den Norden in Richtung Krakower See. Und dort fand ich auch einen schönen Steg für mich alleine und sprang erst mal in den klaren und erfrischenden See.
Und nach Krakow ging es dann gen Süden – diesmal leider wieder mit jeder Menge Gegenwind und zum Teil recht starkem Verkehr ohne Radweg auf der Bundesstraße.
In Röbel an der Müritz sah ich ein Kuchenbuffet vor der Kirche und hielt an. Gegen eine Spende für die neue Kirchturmglocke gab es frisch gebackenen Kuchen und Kaffee. Ich probiere 3 kleine Stücken und nahm nach der Besteigung des Kirchturm mit einem traumhaften Blick über die Müritz noch ein Stück als Nachschlag. So gestärkt ging es dann mit frisch aufgefüllten Wasserflaschen weiter…
In Richtung Zechliner Hütte und Rheinsberg führte der Weg angenehm im Schatten durch den Wald und in Rheinsberg war es dann Zeit für einen Eiscafé. Danach ging es traumhaft weitab der Straße weiter – nur kurz unterbrochen durch einen erneuten Badestopp.
In Oranienburg war ich dann nach 210 km gegen 19 Uhr. Leider gab es Schienenersatzverkehr und ich versuchte es mit dem Regio nach Südkreuz. So voll habe ich einen Zug noch nie gesehen – die Menschen standen im Ober- und im Unterdeck. Der nächste Regio sollte 15 Minuten später zumindest nach Gesundbrunnen gehen – dieser hatte aber zur Sicherheit erst gar keinen Waggon für Fahrräder…..So stieg ich nach einer halben Stunde frustrierender Warterei noch mal auf mein Radel und fuhr im recht dunklen ohne Licht und teilweise durch den Wald nach Frohnau. Ach war das schön….
Kurze Zeit später kam die S-Bahn – leider nur bis Bornholmer Straße und nicht bis Wannsee. Personen im Gleis….Das lief ja richtig super. So stieg ich Wittenau aus, verpasste natürlich die U-Bahn um ein paar Sekunden und fuhr mit der nächsten bis zur Osloer Straße und dann mit der U9 bis Rathaus Steglitz. Dort war ich nach 21 Uhr.
Mehr als 2 Stunden von Oranienburg – das ist manchmal so schön mit der Deutschen Bahn…Damit war nichts mehr mit Fahrrad putzen und Pasta essen – stattdessen gab es einen Döner. Der war aber zumindest reichhaltig und lecker…
Auch wenn die letzten zwei Stunden das Erlebnis etwas trübten war es ein glorreiches Wochenende. Mein Learning: „Nicht auf die Bahn setzen“….Traurig aber wahr….