Start in die Rennradsaison im schönen Etschtal im Gasthof Terzer

Die Rennradsaison 2023 – Viele Pläne und dann kommt es anders

Für das Jahr 2023 hatte ich mir ja so einiges mit dem Rennrad vorgenommen. Ich hatte einen Platz beim „Maratona dles Dolomites“ im Losverfahren bekommen und wollte Ende August auch noch die Transalp machen.

Aber wie so oft: Erstens kommt es anders – und zweitens, als man denkt. Nachdem ich im März mal wieder bei der BSG beim Fußball ausgeholfen hatte, waren die Probleme mit der Patellasehne wieder heftiger als im November da. Also ging es zum Orthopäden und der schickte mich dann auch ins MRT. Die Vermutung mit dem Patellaspitzensyndrom wurde bestätigt – die Entzündung war schon recht stark.

Nun gab es also Physiotherapie und Stoßwelle statt der ersten Kilometer auf dem Fahrrad. Das Radfahren auf Mallorca hatte ich auf Empfehlung des Arztes schon abgesagt und auch bei Südtirol war er nicht wirklich euphorisch. Die Hotels und die Bahnfahrt hätte ich aber nicht kostenfrei stornieren können und so machte ich mich für alle Eventualitäten gerüstet, d.h. mit Equipment für das Radfahren und das Wandern auf den Weg und war selbst gespannt, wie bzw. was gehen würde.

Eine Woche vor der Abfahrt war ich noch beim Bikefitting und die 2 Runden á 60 bzw. 70 km danach gingen erstaunlich gut…..Aber im Berliner Flachland ist das ja auch noch mal eine andere Geschichte als in Südtirol….

Mit der Bahn nach Kurtatsch

Mit einer großen und dementsprechend mit 17 kg auch schweren Tasche auf dem Rücken fuhr ich um kurz nach 8 Uhr mit dem Rennrad zum Bahnhof Südkreuz. Der Zug in Richtung München ging um 8.36 Uhr pünktlich los. Durch den angekündigten Streik der Bahn ab Sonntag war der Zug sehr voll und die Platzreservierung war auf jeden Fall eine gute Idee….

Ohne Zwischenfälle erreichten wir pünktlich München und auch dort war das Fahrrad schnell in den separaten Wagen verladen. Und dann kam eine schöne Verspätung dazu. Es kamen zwei Männer mit in Taschen verpackten Rennrädern. Der Schaffner sagte ihnen, dass sie diese so nicht mitnehmen dürften. Der Zug sei voll und es gäbe nicht genug Platz für die großen Taschen. Die beiden nahmen die Fahrräder natürlich trotzdem mit rein und der Schaffner entdeckte diese…Also kam die Durchsage, dass die beiden zu den Fahrrädern kommen sollten – das passierte nicht….

Und so wurde am Ende mit der Bundespolizei gedroht und nach der zweiten diesbezüglichen Drohung kamen die beiden anscheinend doch zum Fahrrad. Auf jeden Fall waren sie dann mit den Koffern wieder auf dem Bahnsteig zu sehen. Und so ging es dann mit einer Verspätung von gut 30 Minuten auf den weiteren Weg in Richtung Süden….

Diese Verspätung holten wir auch nicht mehr auf und so erreichten wir Bozen auch mit einer halbstündigen Verspätung. Da der Regio aber auch jede halbe Stunde fuhr, war das kein wirkliches Problem und 5 Minuten später fuhr der Regio in Richtung Neumarkt los. Von dort hatte ich dann noch 6 km zu fahren. Es nieselte etwas und ich hatte nicht daran gedacht, dass es zum Teil recht steil nach Kurtatsch hoch geht. Und Komoot nahm zwar die kürzeste, dafür aber auch die steilste Route. Das machte die schwere Tasche natürlich auch nicht besser und irgendwann musste ich dann auch mal absteigen…..Am Ende kam ich aber gut (wenn auch durchgeschwitzt) am Gasthof Terzer an und bezog mein schönes Einzelzimmer mit einem recht breiten Bett;-)

Die erste Rennradtour ins Nonstal

Nach dem sehr leckeren Frühstück stand nun also die erste Rennradtour in Südtirol auf dem Programm. Ich ließ mich von Lukas, dem Hotel-Chef beraten. Ich wollte es bei der ersten Tour weder von der Länge noch von den Höhenmetern übertreiben.

Am Ende fiel die Wahl auf die Tour ins Nonstal. Erst flach durch das Etschtal, dann ein längerer, aber nicht zu steiler Anstieg und danach eine schöne Abfahrt zurück ins Etschtal. Die ersten Kilometer im Sonnenschein liefen super und auch die Höhenmeter funktionierten für die wenigen Radkilometer in diesem Jahr erstaunlich gut. Nur den einen schönen Schauer hätte es aus meiner Sicht nicht wirklich gebraucht….

Nach gut 100 Kilometern und 1.000 Höhenmetern war ich dann zurück beim Hotel, hatte einen leckeren Apfelstrudel und genoss dann den restlichen Nachmittag in der Sauna. Mittlerweile regnete es wieder und so war ich in den Ruheräumen und konnte die Dachterrasse leider nicht nutzen….

Um 18.15 Uhr gab es dann einen Aperitif auch der Dachterrasse – leider auch wieder im leichten Nieselregen. Danach ging es dann runter ins Restaurant und ich hatte ein leckeres Entrecote mit Gemüse und einem Beilagensalat. Dazu dann einen leckeren Lagrein und zum Abschluss mal wieder den obligatorischen Espresso. Ein Nachtisch passte diesmal nicht mehr rein….

Die Tourdaten findet ihr hier.

Eine Rundtour in Richtung Bozen und über den Kalterer See

Nach dem leckeren Frühstück machte ich mich wieder auf den Weg mit dem Rennrad. Es ging ein Stück nach Süden bis nach Salurn und von da ging es auf dem Etschtalradweg nach Norden. In Neumarkt machte ich den Anstieg nach Montan, danach stand eine lange und rasante Abfahrt nach Auer auf dem Programm. Danach ging es wieder flach den Etschtalradweg bis nach Bozen entlang.

Nach Eppan stand dann der zweite Anstieg des Tages auf dem Programm, der fast direkt in den dritten Anstieg zur Kalterer Höhe überging. Nach der rasanten Abfahrt nach Kaltern und runter zum Kalterer See ging es über die Weinstraße zurück nach Kurtatsch, wo der letzte kleine Anstieg des Tages auf mich wartete. In Summe waren es dann knapp 80 km und doch fast 1.000 Höhenmeter. Kurz vor dem Ziel fuhr ich dann nach Rungg zum Hofschank Pergola und hatte dort bei einem sehr schönen Ausblick ein „Knödel-Tris“….

Danach gönnte ich mir dann mal wieder die Sauna und den Whirlpool. Abends gab es „nur“ Pizza – ich hatte die Zigeuner mit scharfer Salami, Oliven und Sardellen – die war auch wieder sehr lecker!

Mit dem Rennrad ins schöne Cembra-Tal

Ich mache mich erst am Nachmittag  bei schönem Wetter noch auf eine Runde mit dem Rennrad auf. Es ging erst in den Süden bis kurz vor Trient und danach bog ich links ins Cembra-Tal ab. Das Garmin zeigte mir dann einen Aufstieg von 24 km Länge an. Am Anfang gab es eine gute Steigung – danach verlief diese jedoch sehr moderat. Und es waren in diesem Tal glücklicherweise nicht so viele Autos unterwegs.

Nach dem Anstieg ging es dann erst mal in den Supermarkt. Ich holte mir Wasser und gönnte mir ein Mars – es stand ja noch ein weiterer Anstieg auf dem Programm. Dieser hatte 300 Höhenmeter auf gut 10 km und war daher auch recht moderat. Oben zog ich mir dann noch mal in die Windjacke an und dann ging es in rasanter Abfahrt nach unten in Richtung Auer. Auf 17 km ging es 850 Höhenmeter nach unten. Zwischendurch gab es eine Baustelle, an dieser Stelle fehlte der Straßenbelag. Das war mit den harten und dünnen Rennradreifen keine Freude. Ansonsten war die Abfahrt aber traumhaft schön….

Am Ende waren es 105 km und etwas mehr als 1.300 Höhenmeter. Zurück im Hotel war ich dann erst gegen 19.45 Uhr. Nach der Dusche ging es dann ins Restaurant, das am Montag eine kleinere Karte ausschließlich für die Hausgäste hat.

Nach der Empfehlung von Manuel nahm ich die Buchweizenknödel und einen Beilagensalat und zum Nachtisch gab es Topfenknödel mit Nougatfüllung, Vanilleeis und Granny-Smith-Kompott. Sehr lecker!

Mit dem Rennrad über den Montiggler See und über den Kojotenpass

Auch diesmal ging es am späten Nachmittag  noch mal auf das Rennrad. Es ging wieder in Richtung Bozen und ich hatte ein paar kleinere Anstiege nach Eppan, zu den Montiggler Seen und über den Kojotenpass eingebaut. Besonders ätzend war der starke Nordföhn – in Richtung Bozen fuhr man gefühlt gegen die Windmaschine.

Am Ende waren es dann etwas mehr als 70 km und doch wieder 850 Höhenmeter. Diesmal hatte ich auf Empfehlung des Bikefitters die Bandage für die Patellasehne weggelassen – das machte sich danach mit etwas Knieproblemen bemerkbar;-((.

Nach einem kurzen Abstecher in die Sauna lief ich dann zur Kellerei Kurtatsch und machte dort gegen 18 Uhr noch eine Weinprobe mit 6 Weinen und nahm danach noch 0,1 vom Cabernet Kirchhügel.

Abends hatte ich dann die gelben Tagliatelle mit Spinat und Hirschragout und auf Empfehlung von Charlotte (der Frau von Lukas) gab es als Nachtisch selbstgemachten Rumtopf mit Vanilleeis. Das war dann tatsächlich eine große Portion – Prost;-).

Mit dem Rennrad über den Mendel- und den Gampenpass

An diesem Tag gab es den schönsten Tag des bisherigen Urlaubs. Ich hatte um 8 Uhr erst mal eine Massage – das tat wirklich gut und ich ging erst danach zum Frühstück.

Aufgrund des guten Wetters hatte ich mir die Tour über den Mendelpass und den Gampenpass vorgenommen. Gut gestärkt ging es nach dem Frühstück los und nach einer guten halben Stunde ging es hoch in Richtung Mendelpass. Es waren ungefähr 1.000 Höhenmeter auf 14 km zu überwinden – der Anstieg war also sehr moderat. Aufgrund der Erfahrungen des gestrigen Tages fuhr ich diesmal wieder mit der Bandage.

Nach einer guten Stunde und einigen Fotostopps war ich dann oben und gönnte mir dort erst mal einen Riegel. Es erfolgte eine Abfahrt von 350 Höhenmetern auf 14 km – das war zur Abwechslung mal sehr angenehm. Kurz vor der Auffahrt auf den Gampenpass hatte ich dann einen Espresso und konnte dort auch die Trinkflaschen auffüllen.

 

Und dann ging es wieder 500 Höhenmeter auf 13 km hoch. Oben am Gampenpass aß ich dann noch einen halben Riegel, zog die Windjacke an und dann erfolgte die lange Abfahrt. Es ging 1.300 Höhenmeter auf fast 20 km nach unten. Der Asphalt war gut, die Hände wurde trotz des sonnigen Wetters kalt.

 

Unten konnte ich die Windjacke dann wieder ausziehen und dann gab es noch einen kurzen, aber recht knackigen Anstieg nach St. Pauls und am Ende dann wieder die Auffahrt zurück nach Kurtatsch. Ich blieb überwiegend auf der Weinstraße – dort gab es aber mal wieder die beklopptesten Autofahrer, die man sich ausmalen kann, die in fast gar keinem Abstand an einem vorbei rasten….

Am Ende standen dann nach 5 Stunden 108 km und etwas mehr als 2.200 Höhenmeter auf der Uhr. Und nach Angabe von Garmin hatte ich dabei rund 3.500 Kalorien verbraucht. So gab es dann beim Hotel erst mal ein Mendel-Bier und einen Affogato zum Auffüllen der Kohlenhydrate;-). Und danach ging es mal wieder in die Sauna.

Abends gab es dann eine Spargelcremesuppe mit Ravioli mit Bachsaibling-Füllung und danach Ravioli mit Lammragout-Füllung auf Feldsalat und krossem Speck. Wie immer extrem lecker. Und als Nachtisch nahm ich einfach noch mal einen Affogato;-).

Eine Wanderung zum Lenzenhof und nach Tramin

Das Wetter war etwas durchwachsen und somit ging ich erst am frühen Nachmittag auf eine kleine Wanderung. Auf einem sehr entspannten Weg ging es bis nach Tramin – dort machte ich dann einen Abstecher zur Kellerei und genoss dort mal wieder eine Weinprobe. Besonders gut war der teure Gewürztraminer Nussbaumer und die roten Reserva.

 

Danach machte ich mich dann auf den Weg in die Höhe. Den Weg kann man eigentlich wirklich nur als „Diretissima“ beschreiben – es ging tatsächlich sehr direkt gut 600 Höhenmeter nach oben. Dort war man dann auf einem Hochtableau und dort gab es auch einen Buschenschank, den Lenzenhof, den mir Lukas empfohlen hatte.

Trotz der recht schlechten Wettervorhersage blieb es recht trocken und ab und zu blinzelte sogar die Sonne durch die dichten Wolken. So hatte man von dort oben einen schönen Ausblick ins Etschtal und auf den Kalterer See. Das genoss ich dann mit Knödel-Tris und einem Vernatsch – zum Abschluss gab es noch einen Cappuccino. Besonders gut soll dort oben auch der Kaiserschmarrn sein – den sah ich dann auch am Nachbartisch und das rief dann etwas Neid hervor. Eine große und sehr lecker aussehende Portion….

Ich machte mich dann an den Abstieg, da fing es dann tatsächlich etwas zu regnen an, am Ende waren es aber nur ein paar harmlose Tropfen. Zurück im Gasthof Terzer ging es dann mal wieder in die Sauna;-). Dort war ich wie immer allein, das war echt ein Traum!

Abends hatte ich dann eine Pizza mit Rohschinken und Rucola und ließ mir dann noch Sardellen und Zwiebeln draufmachen. Das fand der Pizzabäcker wohl etwas komisch – es war aber wie damals im 12 Apostel einfach unglaublich lecker! Und danach gönnte ich mir noch einmal die leckeren Topfenknödel! Ein Traum!

Weiterreise zum Schulerhof im Vinschgau

An diesem Morgen gab es dann das letzte Frühstück bei Lukas. Nach dem Frühstück brachte er mich mit dem Auto zum Bahnhof – das war mit der schweren Tasche deutlich angenehmer als mit dem Rennrad….

Fazit zum Gasthof Terzer und zu Kurtatsch

Kurz und prägnant: Buchen und genießen!

Was zeichnet den Gasthof besonders aus:

  • Eine unglaubliche Gastfreundschaft
  • Lukas und Charlotte Terzer
  • Ein sehr nettes Team
  • Leckeres und abwechslungsreiches Essen
  • Eine schöne Dachterrasse mit Sauna und Whirlpool
  • Tolle Tourentipps für Rennrad, Mountain-Bike, E-Bike oder auch zu Fuß
  • Einmal die Woche Massagen im Haus (unbedingt machen)
  • u.v.m.;-)

Und weiter geht es mit dem Reisebericht im Schulerhof in Plaus;-).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.