La Paz – Atemnot durch dünne Luft oder Smog???
La Paz
An diesem Morgen wachten wir bereits gegen 6.30h auf, da wir beide einen wahnsinnigen Durst hatten. Ich ging kurz in den Frühstücksraum und holte Saft, Marie unten in der Lobby Wasser. Danach schliefen wir dann noch kurz weiter und gingen gegen 8h zum Frühstück. Dieses war richtig gut, es gab ein traditionelles bolivianisches Frühstück und eine umfangreichere „europäische“ Auswahl. Es gab Rührei, Müsli, verschiedene Brötchen, Wurst & Käse, Marmelade & Honig, frisches Obst und frisch gepresste Säfte.
So gestärkt gingen wir danach erst mal zum Busterminal und kauften dort Tickets für den Bus um 16.30h nach Puno mit Trans Salvador. Damit war für mich der kritischste Part des Tages erledigt. An La Paz musste man sich wirklich erst mal gewöhnen, es war laut, hektisch und vor allem viel schlechte Luft. Marie ging es damit gar nicht gut. Auf den Straßen wimmelte es nur so vor Autos (und Menschen) und man musste recht mutig die Straße überqueren.
Nachdem wir die Bustickets hatten, gingen wir erst mal zurück zum Hotel und checkten aus. Unser Gepäck ließen wir dort und dann machten wir uns auf, La Paz etwas zu entdecken. Zuerst ging es in Richtung des Hexenmarktes, wo man Mischungen für jedwedes Problem und unterschiedlichste Kräuter kaufen konnte. In einer Seitenstraße gingen wir dann in einen Laden mit Schals, Decken, Pullovern etc. – das meiste aus Alpaka. Am Ende kauften wir 2 Alpaka-Schals und Ohrringe für Marie für 90 Bolivianos – ca. 12 EUR.
Danach ging es weiter in Richtung „Plaza Mayor“, dort gönnten wir uns erst mal zwei große, frisch gepresste Säfte. Marie nahm Erdbeere mit Banane, ich wählte Papaya und Mandarine. Dafür zahlten wir dann 12 BS – gut 1,50 EUR. Hier hatte man ein wirklich recht angenehmes Preisniveau. Danach suchten wir dann an zahlreichen Ständen nach einer neuen Sonnenbrille für Marie, ihre war irgendwie verschwunden. Nach gefühlt einer Stunde hatten wir eine passende Brille – leider wollte der Verkäufer gerade Mittagspause machen. Marie versuchte noch den Preis von 30 BS auf 25 zu drücken, das wollte der Verkäufer aber leider nicht. Aber auch so hätten wir aktuell keine 30 BS mehr gehabt. Also ging es erst mal zur Bank und dann schlenderten wir weiter durch die Altstadt.
Auf dem Weg zum kleinen kolonialen Teil von La Paz fanden wir ein echt nettes Restaurant. Wir gingen also rein und bestellen eine Empanada mit einem Tee und ein Lunch-Angebot – Suppe, etwas Salat, Fleisch mit Kartoffeln und Reis und am Ende gab es noch einen kleinen Café. Dazu konnten wir mit der kleinen Tochter der Besitzer „schäkern“ – da brauchte man keine Spanischkenntnisse für, das erfolgte nonverbal. Am Ende zahlten wir schmale 35 BS (5 EUR) – echt sehr günstige Verhältnisse in Bolivien. Danach ging es dann zur „Calle Jaen“, wo schöne Kolonialbauten stehen sollten. Das war wirklich sehenswert! Die Fahrt mit der roten Gondel und die damit verbundene Aussicht auf La Paz und den Huyana Potosi schafften wir dann zeitlich leider nicht mehr. Wir mussten ja noch mal zu den Sonnenbrillen….Der Verkäufer mit der „Puma-Brille“ war immer noch nicht aus der Mittagspause zurück und so wurden zahlreiche weitere Modelle probiert – leider passte keine so richtig. Am Ende wurde es dann die Brille, die noch am ehesten passte, bei einer Investition von 4 EUR auch nicht wirklich schlimm…..Lange halten sollte diese Brille aber leider nicht…..
Auf dem Rückweg zum Hotel kauften wir noch kurz ein paar Brötchen für die nächtliche Bustour und danach ging es dann schnell zurück ins Hotel. Wir holten die Rucksäcke ab und nahmen gegen 15.40h ein Taxi in Richtung Busbahnhof. Trotz der vollen Straßen waren wir in knapp 10 Minuten da und dann ging ich noch mal auf die Suche nach Wasser und Empanadas für die Fahrt. Bei den Empanadas fand ich leider nur welche mit Käse – mangels anderer Alternativen kaufte ich dann diese.
Um 16.30h ging es dann pünktlich mit dem Bus los. Die Sitze waren wirklich riesig und recht gemütlich. Nach einer guten Stunde musste Marie auf die Toilette – dort erwartete sie dann eine schöne Überraschung in der Toilettenschüssel. Trotz des großen Schildes „Solo Urinario“ lag dort etwas ganz anderes in der Schüssel und ging natürlich nicht weg. Jetzt waren wir noch deutlich glücklicher, dass wir Sitze in der zweiten Reihe hatten. Die Mädels im hinteren Teil des Busses waren nicht wirklich zu beneiden – sie saßen die ganze Zeit mit einem Schal vor der Nase auf ihren Plätzen. Ob dies dann wirklich Abhilfe schafften konnte???? Irgendwann entdeckte dann auch einer der Busfahrer die schöne Überraschung – dieser war auch alles anderes als erfreut darüber, dass konnte man deutlich seiner Stimme anhören….
Ansonsten dauerte es erst mal rund eine Stunde, ehe wir überhaupt aus La Paz und dem El Alto raus waren. Dabei hatte man aber immer wieder schöne Ausblicke auf den Talkessel und dem im Hintergrund thronenden „Huyana Potosi“. Auch danach hatte man tolle Ausblicke auf die Anden im warmen Licht der untergehenden Sonne. Gegen 19.30h kamen wir dann an der Grenze zu Peru an. Dort war die Hölle los – die Busse kamen gar nicht bei den zahlreichen Händlern durch. Die Ausreise aus Bolivien und die Einreise nach Peru ging hingegen recht flott und ohne Probleme von statten.
Ich tauschte dann gleich noch die restlichen 100 BS gegen 45 peruanische Soles – so hatten wir gleich in Puno etwas Bargeld.
Die Reise ging dann ohne weitere Überraschungen weiter, irgendwann gab es noch eine Kontrolle des Busses mit 4 Leuten. Auf einen unserer Rucksäcke wurde kurz drauf geklopft – wie man so etwas finden wollte, war uns wirklich schleierhaft.
Gegen kurz vor 22h erreichten wir dann pünktlich Puno und wurden zusammen mit einer weiteren Frau mitten auf der Straße „rausgeschmissen“. Alle anderen Fahrgäste fuhren die Nacht durch bis Cusco. Im Nachhinein wäre das auch eine Option gewesen, die Frage ist nur was man bei einer morgendlichen Ankunft um 5h in Cusco unternimmt. Auch so waren wir nach gut 6,5h Stunden im Bus recht verspannt. Direkt hinter dem Reisebus hielt dann ein Taxi und wir zeigten ihm unser Fahrziel. Für 7 PS sollte es zu unserem Hotel gehen – bei rund 2 EUR zu nächtlicher Uhrzeit mit schwerem Gepäck kein Moment für Verhandlungen….
Nach gut 10 Minuten waren wir dann auch in unserem Hotel. Dieses war wirklich ganz schön und wir gönnten uns noch eine heiße Dusche. Danach ging es dann in die getrennten Betten;-)
Eine kurze Stippvisite am Titicacasee
Obwohl wir den Wecker „erst“ auf 8h gestellt hatten, waren wir mal wieder um 6.30h wach. Wir dösten noch etwas weiter und waren dann bereits vor 8h beim Frühstück. Damit waren wir anscheinend unter den letzten…..Das Frühstück war auch wieder richtig gut, auch wenn es nicht ganz an das in La Paz heranreichte. Nach dem Frühstück nahmen wir dann ein Taxi runter zum Hafen zum Titicacasee. Wenn wir jetzt schon mal direkt am See waren, mussten wir diesem doch wenigstens mal einen kurzen Besuch abstatten. Das lohnte sich aber nicht so wirklich und so machten wir uns bereits nach rund 5 Minuten am Seeufer auf den Weg zum Markt. Diesen hatten wir aus dem Taxi gesehen und der war deutlich interessanter als das Seeufer. Die ganzen Früchte, das Gemüse und die Kräuter sahen alle richtig lecker aus – das mit einer Säge in der Sonne zerteilte Fleisch wirkte hingegen nicht so appetitlich und auch die Fische lagen ohne Kühlung in der Sonne rum…..
Auch wenn es nur ein kurzer Eindruck war, hat uns Puno gar nicht gefallen. Die Häuser bunt zusammengewürfelt und am Hafen eine Armada von Booten. Wenn man raus auf den See fährt, mag das schon wieder anders aussehen, wir waren aber glücklich, das es gleich weiter nach Cusco gehen sollte.
Danach schlenderten wir dann ganz in Ruhe zurück zum Hotel. Zurück waren wir um 9.40h, um 10h sollte uns das Taxi für die Fahrt zum Flughafen abholen. Das klappte dann auch und nach einer guten Stunde kamen wir am Flughafen in Juliaca an. Für diese Strecke waren 90 PS mit Trinkgeld (rund 25 EUR) wirklich in Ordnung. Am Flughafen gönnten wir uns dann gleich noch einen Café Latte, einen Coca-Tee und einen Apfelkuchen – das waren die Preise dann aber wirklich auf Flughafen-Niveau angepasst.
Um 12.45h hob die Maschine von LATAM dann auch schon pünktlich in Richtung Cusco ab. Bei einer lediglich 50-minütigen Flugzeit sollte das ja eine entspannte Angelegenheit werden – auf jeden Fall entspannter als die 7- oder 8-stündige Busfahrt.