Mit dem Rennrad an zwei Tagen auf Tour durch die Fränkische Schweiz
Da ich zusammen mit einem Freund über Pfingsten ein paar Rennradtouren in Südtirol machen wollte, stellte sich die Frage wie man vorher mal ein paar Anstiege und Höhenmeter trainieren könnte. Wenn man aus Berlin kommt, hat man da nicht wirklich viel in der näheren Umgebung. Und den einen Anstieg an der Havelchaussee immer wieder zu machen, fand ich auch nicht so sonderlich attraktiv.
Daher buchte ich eine Fahrt mit dem ICE für Mitte Mai nach Erlangen und suchte mir ein paar schöne Touren in der Fränkischen Schweiz raus. Da die Anzahl der Fahrradstellplätze im ICE sehr limitiert ist, muss man das im voraus buchen und kann nicht abwarten, wie das Wetter wird. Ich hatte aber richtig Glück mit dem Wetter, es waren so 25 Grad und die Sonne schien von einem strahlend blauen Himmel.
Tag 1: Anfahrt aus Berlin und auf den Spuren der Deutschland-Tour
Aufgrund der nicht immer verfügbaren Fahrradstellplätze, nahm ich den ICE bereits um 6:37 in Südkreuz. Das hatte dann zumindest den Vorteil des frühen Starts in Erlangen. In Erlangen kam ich pünktlich gegen 09:30h an und eine Viertelstunde später konnte ich schon in mein Hotel einchecken. Eigentlich wollte ich dort nur den Rucksack abstellen. Das fing ja gut an. Das Hotel Stadthaus liegt ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs an einer relativ stark befahrenen Straße und sieht von draußen nicht wirklich schön aus. Aber wie so oft sind die inneren Werte manchmal sehr überraschend. Die Zimmer sind sehr schön, die Komfort-Zimmer gehen zu einem traumhaft schönen Innenhof raus und am nächsten Tag konnte ich dann auch feststellen wie gut das Frühstück ist;-)
Danach ging es dann auf den Spuren der Deutschland-Tour aufs Rennrad. Ich hatte mir knapp 160 km mit etwas mehr als 2.000 Höhenmetern vorgenommen. Die ersten 35 Kilometer waren recht entspannt und überwiegend flach an zahlreichen Karpfenteichen vorbei. Den ersten „richtigen“ Anstieg hatte ich beim Kellerwald in Forchheim;-)
Die erste wirkliche Herausforderung war dann der Streitberg hinter Ebermannstadt nach gut 50 Kilometern. Nichts böses ahnend kommt man auf eine recht steile Rampe zu und ich schaute erst mal, wo ich notfalls umfallen könnte, wenn es doch nicht bis nach oben gehen sollte;-) Oben steht dann ein Schild mit einer Steigung von 25% – wenn man bei Quaeldich schaut ist die steilste Stelle mit 19% ausgewiesen. Und das sollte ich bei den kommenden Kilometern dann auch noch merken – die Steigungen sind meist nicht so wahnsinnig lang, dass heißt aber nicht, dass sie nicht steil sind….
Danach ging es dann über sehr ruhige und gut zu befahrende Landstraßen durch die Natur und an der Wiesent entlang nach Waischenfeld.
Die Auffahrt von Behringersmühle nach Gößweinstein war noch mal knackig – oben belohnte ich mich dann mit Kaffee und Kuchen;-)
Danach ging es dann im stetigen auf und ab quer durch die Fränkische Schweiz. In Thuisbrunn wollte ich im Elchbräu ein Bier trinken, leider wurde meine Karte aber nicht genommen und Bargeld hatte ich leider nicht dabei….So ging es unverrichteter Dinge zurück in Richtung Erlangen. Eine schöne lange Steigung hatte ich noch mit 18% – die letzten beiden Abstecher über ein paar Höhenmeter ließ ich dann links liegen. Für den ersten Tag reichte es auch so….
Am Ende kam ich auf 143 km und 2.040 Höhenmeter in 6 Stunden. Nach der Dusche ging es in Richtung Kellerwald – leider hatte mit dem Entla´s Keller aber auch nur ein Keller auf. So genoss ich dort ein Kellerbier und ging dann zum Essen ins Gasthaus Spezerei. Ein relativ kleines Gasthaus mit einer unglaublich guten Küche. Ich hatte den Mai-Bock mit Knödel und Rotkohl und ganz viel leckerer Soße. Unglaublich gut!
Und auf dem Rückweg ging es dann noch an einer Eisdiele und einer Brauerei vorbei;-)
Tag 2: Von Erlangen nach Pottenstein, durchs Püttlachtal und zurück
Nach dem sehr leckeren und reichhaltigen Frühstück ging es auf die 2. Tour durch die Fränkische Schweiz. Diesmal ließ der erste knackige Anstieg auch nicht wirklich lange auf sich warten. Es ging den Rödlaser Berg hinauf, dort gibt es eine kurze steile Stelle mit einer Steigung von 20%. Danach waren die Muskeln auf jeden Fall ordentlich warm.
Danach ging es erst mal in Richtung Pottenstein und von dort direkt weiter durch das wirklich sehr schöne Püttlach-Tal. Danach gab es dann einen Abstecher in meine Kindheit. Ich fuhrt nach Kohlstein, wo wir früher immer Urlaub auf dem Bauernhof gemacht hatten. Der Ort hatte sich in den letzten 40 Jahren natürlich verändert, die Straßen waren jetzt alle aspahltiert und es waren noch ein paar Häuser hinzugekommen. Den Dorf-Weiher und den alten Ofen gab es aber immer noch und auch Familie Endres – unsere frühen Vermieter – wohnten noch dort. Ich klingelte und quatschte dann eine Weile mit Florian und seinen Eltern;-) Echt spannend nach so vielen Jahren!
Von Flo bekam ich dann auch den Tipp, auf dem Rückweg nach Erlangen im Pretzfelder Keller vorbei zu schauen. Ich dachte dieser liegt schön im Ort – es ging aber noch mal einen knackigen Anstieg aus dem Ort nach oben – dafür hatte man aber auch eine schöne Aussicht und ein sehr leckeres Kellerbier!
Jetzt stand mit der Hetzelsdorfer Höhe nur noch ein größerer Anstieg zwischen mir und Erlangen;-) Dieser war aber noch mal knackig und das Straßenschild warf mir 18% Steigung entgegen. So fühlte es sich in diesem Moment auch tatsächlich an….Danach ging es recht entspannt nach Erlangen zurück. Das Zimmer dufte ich behalten und so ging es noch mal unter die Dusche.
Danach gab es erst mal ein leckeres Eis und zum Essen dann noch Schäufele – das durfte ja in Franken nicht fehlen;-) Und dazu war ich wieder in der Spezerei und es war wieder unglaublich gut. Satt und müde ging es dann zurück ins Hotel. Dort holte ich das Fahrrad und den Rucksack ab und dann ging es um 20:19 Uhr mit dem ICE zurück nach Berlin.
Ein wirklich toller Ausflug mit zwei gut gefüllten Tagen;-)
Infos:
Anbei noch die Links auf die beiden Touren: