Seitensprung beim Winzer an der Mosel

Marie hatte eine 3-tägige Weiterbildung in Berlin und ich trotz des gerade beendeten Urlaubs in Portuhal mal wieder „Hummeln im Hintern“. Diese Zeit kann ich doch gut nutzen und Michi Biewers und Michi Fürst an der Mosel besuchen. Vielleicht konnte ich noch bei der Lese helfen, ansonsten würde ich die beiden endlich mal wieder sehen, nachdem die Weinfeste in 2020 und in großen Teilen in 2021 aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen waren und auch die Weinmessen nicht stattgefunden hatten.

Freitag – Berlin nach Luxemburg und weiter an die Mosel

Nach der Arbeit ging es danach an den Flughafen. Nach den ganzen Berichten über das Abfertigungs-Chaos und die langen Wartezeiten während der Herbstferien ging ich auf Nummer sicher und war trotz des Handgepäcks bereits 2 Stunden vor dem Abflug am Flughafen. Wie es dann immer so ist, ging alles glatt und nach einer Viertelstunde war ich bereits durch die Sicherheitskontrolle durch.

Ich ging direkt zum Gate und erst einmal sah dort alles normal aus – bis leider eine Verspätung angekündigt wurde. Statt um 18.30 Uhr sollte der Flieger erst um 19.20 Uhr abheben. Da landete das Flugzeug aber erst und somit ging es mit einer 1,5-stündigen Verspätung erst um 20 Uhr los. Das war jetzt viel Zeit am Flughafen und vor allem wollte mich Michi Biewers dort abholen und danach sollte es noch zu einer Geburtstagsfeier gehen. Somit hatte er sich den Titel des spätesten Gastes auf jeden Fall gesichert.

Ich war erst gegen 21.15 Uhr aus dem Flughafen raus – um 21.45 Uhr hatten wir dann den ersten Sekt, einen Zwiebelkuchen und danach gab es einen Döner. Der war wirklich sehr lecker, wobei es schon sehr lustig ist, dass man aus Berlin an die Mosel fährt und dann erst mal einen Döner isst. Das würde man wahrscheinlich eher umgekehr erwarten;-) Nach zwei leckeren Craft-Bieren ging es dann zu Michi und seiner Familie, die bereits vorgefahren waren. Und da wir uns eine ganze Weile nicht gesehen hatten, gab es natürlich noch einen Wein – aus leckerer Eigenproduktion. Erst einen Grauburgunder, dann den Spätburgunder aus dem Barrique. So zog sich der Abend dann doch und im Bett lagen wir erst gegen 2 Uhr. Aber das war ja eigentlich nicht anders zu erwarten gewesen;-).

Samstag – Der Seitensprung am Moselsteig und die Jausenstation

Mela – Michis Frau musste bereits um 6 Uhr nach Köln losfahren, um die erste Weinmesse zu machen – wir frühstückten gegen 9 Uhr. Der Nebel hielt sich relativ hartnäckig. Wir fuhren dann nach dem Frühstück zu ihm in den Keller und ich lernte jede Menge über die Lese und die Produktion. Und ganz nebenbei gab es die Geschmackreise vom Traubensaft über den Federweißer bis hin zum 10 Tage im Tank reifenden Wein. Das war wirklich spannend.

Michi musste dann etwas im Keller arbeiten und ich machte mich auf die 16 km lange Wanderung „Seitensprung“. Diese ist ein Abstecker vom klassischen Moselsteig und ist super abwechslungsreich. Es geht an Weinbergen vorbei, durch eine Schlucht, am Bach entlang, dann wieder mit schönen Ausblicken auf Panoramawegen und an einer Orchideenwiese vorbei. Auf jeden Fall sehr lohnenswert. Der Nebel verzog sich dann relativ schnell und es wurde ein recht sonniger Herbsttag – traumhaft schön!

Am Ende der Wanderung freute ich mich bei dem Sonnenschein schon auf die Jausenstation von Michi. Als ich dort ankam waren alle Plätze besetzt. Als Michi dann mit Elli da war und gleich mal die Vorräte auffüllte, waren drei Stühle frei geworden und wir genossen seine Weine in der Herbstsonne mit diesem traumhaften Ausblick. Ein Glück liegt dieses Plätzchen nicht bei mir um die Ecke – da würde ich bei schönem Wetter wahrscheinlich täglich hin wollen;-)

Michi und ich hatten uns besonders schick gemacht und sahen daher aus, wie 2 Erntehelfer die nach getaner Arbeit einen Wein genießen;-)

Danach holten wir dann Rosi beim Kindergeburtstag ab und ich landete im VW-Museum. Eine riesige Halle mit allen VW-Bussen (von T1 bis T3), alten Käfern, einem alten Porsche und vielen mehr. Und die Wohnung mit 130 qm Wohnfläche als Loft mit riesigen Stahlträgern war auch sehr beeindruckend! Darauf dann erst mal ein Flens….Anschließend wollten wir dann Essen gehen, leider waren alle Restaurants der näheren Umgebung bereits restlos ausgebucht. Da die Kinder am liebsten Nudeln essen, stellten wir uns also in die Küche. Die Erfahrungen mit den Jungs aus zahlreichen Skiurlauben hatten mir auf jeden Fall gezeigt, dass man mit einem leichten Glimmer am besten kocht – oder das leckere liegt daran, dass man nicht mehr so anspruchsvoll ist. Diese Frage werde ich wohl nie final beantworten können. Uns un den Kindern schmeckte es auf jeden Fall und satt wurden wir auch alle. Diesmal machten wir auch schon um 1 Uhr Schluss – der Mensch lernt ja nie aus;-)

Sonntag – Zu Besuch bei Michi Fürst und beim Weingut van Volxem

Nach dem Frühstück ging die Kellerarbeit weiter – ich bekam ein Fahrrad ausgeliehen und wollte mal rüber zu Michi Fürst fahren. Es ging gut los und abwärts in Richtung „Oberbillig“ bekam ich so richtig Fahrt drauf. Irgendwie irriertierte mich dann in voller Fahrt ein Geräusch und sehr schnell merkte ich dann leider auch, dass dieses von mir oder besser gesagt von meinem Fahrrad kam. Der Vorderreifen hatte in Rekordzeit einen Platten bekommen. Also rief ich Michi Biewers an, der mich dann mit dem Transport einsammelte. So tauschte ich die zwei Reifen gegen 4 und fuhr mit dem „Weinbergs-Jeep“ in Richtung Metzdorf.

Mit der Fähre ging es über die Mosel und so kam ich dann wirklich auch bei Michi Fürst an.

Dort hatte sich seit meinem letzten Besuch vor zwei Jahren auch wieder jede Menge getan. Das Wohnhaus war mit einem großen Anbau erweitert worden, die Lagerkapazitäten erneut ausgeweitet und auch sonst konnte man die letzten Monate wohl kaum als langweilig bezeichnen. In Anbetracht der frühen Stunde gab es diesmal nur Espresso und Traubenschorle. Aber auch die schmeckt wahnsinnig lecker.

Danach ging es wieder zurück über die Mosel und gegen 17 Uhr fuhren wir noch mal bei einem riesigen Weingut „van Volxem“ vorbei. Wirklich sehr beeindruckend – wobei ich lieber bei den kleineren Gütern bleibe;-)

Danach ging es dann nach Trier in den Eurener Hof – diesmal hatten wir einen Tisch bekommen. Und das Essen war richtig gut! Wir hatten auf Empfehlung von Michi erst eine Hummersuppe und danach hatte ich ein Rumpsteak mit Bratkartoffeln. Das Fleisch wurde über dem Buchengrill auf den Punkt gegart – es passte wirklich alles! Danach ging es dann satt und müde zurück – gegen 21 Uhr kam auch Mela von der Messe an und wir hatten einen gemeinsamen Abschlusswein.

Ins Bett ging es diesmal bereits um kurz vor Mitternacht – mein Wecker war allerdings auf 5.15 Uhr gestellt, da mein Flug am Montagfrüh zurück nach Berlin ging.

So war es eine kurze, aber sehr intensive Stippvisite;-) Anbei ein Bild von den Flaschen, die wir am Wochenende probiert haben….

@Michi Biewers: DANKE für alles!

@Michi Fürst: Danke für den Espresso, die Weinschorle, die Führung über das Weingut.

Ich freue mich jetzt schon auf kommende Hoffeste, Jausenfeste, tolle Weine von Euch und ganz viel Gastfreundschaft;-)

Ein paar Links für alle Interessierten

Weingut Biewers

Weingut Fürst

Panoramawanderung Seitensprung

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