Einmal rund um La Gomera auf dem GR 132
Corona hatte unsere Reisplanung in 2020 etwas durcheinandergewirbelt. Nach Sizilien und nach Israel konnten wir aufgrund der Pandemie nicht wie geplant und gebucht reisen. Zu allem Überfluss hatte die Berliner Sparkasse die tolle Idee, dass man in 2020 den Resturlaub bis auf den letzten Tag verbraten muss.
Das war nicht so geplant – ich hatte bereits zahlreiche Skiurlaube von Januar bis März gebucht, bei denen ich insgesamt 21 Urlaubstage benötigen würde. Ich hatte jetzt aber noch 8 Resturlaubstage – die ich auf gar keinen Fall zuhause verbringen wollte. Anne Schröder war auf der Arbeit das wandelnde Lexikon, welches Reisebeschränkungen es aktuell gibt und wo man hinfahren kann. Die Kanaren waren eine nicht zu weit entfernte Möglichkeit. Marie versucht diese Option 3 Wochen vorher und hatte sehr gutes, sonniges und fast zu warmes Wetter. Ich wollte einen Großteil des GR-132 wandern – die leichte modifizierte Variante findet man auf dieser Website.
Ich buchte dann vom 12.12. – 20.12. Flüge nach Teneriffa mit Eurowings. Die Investition war mit 180 EUR recht überschaubar – 150 EUR davon übernahm ein Gutschein….Im Gegensatz zu Marie hatte ich Direktflüge, sie musste auf dem Hin- und Rückflug umsteigen. Trotzdem überlegte ich, ob ich wirklich nach La Gomera fahren sollte – die Anreise mit der Fähre dauerte deutlich länger als einfach einen Mietwagen zu nehmen und mit diesem zu einer Unterkunft auf Teneriffa zu fahren. Am Ende entschied ich mich aber für die Insel, die ich noch nicht kenne….
12.12. Berlin – San Sebastian de la Gomera
Nachdem ich zwei Tage vorher schon mal am BER gewesen war, um den Corona-Test zu machen, war ich also nun das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit am Flughafen. Da aktuell ja relativ wenig Flüge gehen, fand ich es sehr entspannt fast 2 Stunden vor dem Abflug am Flughafen zu sein. Es gab eine recht lange Schlange – aber ich hatte ja nur Handgepäck. Leider musste sich aber jeder anstellen und die Schlange ging deutlich weiter, als es auf den ersten Blick zu erkennen war. Sie ging einmal um die Abfertigungsschalter rum und dort schlängelte sie sich in zahlreichen Linien….
Damit waren die 2 Stunden anscheinend eher etwas knapp, als zu großzügig bemessen. Irgendwann hatte ich dann aber auch meinen Boarding-Pass in der Hand und so ging es weiter zur Sicherheitskontrolle. Da war die spannende Frage, ob meine neuen Teleskopstöcke aus Karbon da durchgehen würden. Ich hatte sie im Karton gelassen, falls ich sie vielleicht doch zurück nach Hause schicken muss. Dieser Karton wurde mir fast zum Verhängnis – er wurde ausgiebig angeschaut. Ein Kollege sagte aber, dass „Nordic-Walking-Stöcke“ an Bord erlaubt wären. Es waren zwar keine – die Antwort war mir aber sehr recht….
Der Abflug war leider etwas verspätet und meine Hoffnung vielleicht noch die frühere Fähre, um 16 Uhr nach La Gomera zu bekommen schwand von Minute zu Minute. Zwar holten wir die Verspätung während des Fluges fast auf und kamen gegen 15.30 Uhr auf Teneriffa an – es war aber leider unmöglich diese Fähre zu bekommen. Da die nächste erst um 19 Uhr gehen würde, hatte ich relativ viel Zeit in Los Christianos.
Ich ging erst mal zum Strand und holte mir erst ein sehr leckeres Eis und dann einen Kaffee. Dann setzte ich mich in ein Restaurant am Strand und hatte das erste kalte Bier im Sonnenschein. Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die einem ein großes Lächeln auf die Lippen zaubern…..
Gegen 18 Uhr ging ich dann wieder zum Fährterminal und stellte mich an die Schlange an. Es ging aber leider gar nicht weiter. Am Ende stellte sich heraus, dass die Server abgestürzt waren und daher keine Tickets ausgestellt werden konnte. Auch gegen Bargeld konnte ich kein papierhaftes Ticket bekommen.
Da war das Lächeln vom Gesicht dann auch ganz schnell wieder verschwunden, denn nun musste ich eine weitere Stunde auf die Fähre der anderen Gesellschaft warten. Und da diese erst um 20 Uhr ablegte (in Deutschland bereits 21 Uhr) hatte ich einen ganz schönen Hunger….
Um 20 Uhr legte die Fähre dann aber ab und gegen 21 Uhr war ich endlich auf La Gomera angekommen. Die Anreise zieht sich doch ganz schön…..Ich checkte schnell in meinem Hotel ein und ging dann gegenüber was essen. Eigentlich eine „Selbstverständlichkeit“, dass man einfach in ein Restaurant gehen kann – durch den Lockdown war das aber mal wieder ein sehr schönes Gefühl. Und das Essen schmeckte dann auch noch;-) Danach ging es dann zurück ins Zimmer….
13.12.2020 San Sebastian de la Gomera – La Calera
Ich wurde recht früh wach und ging erst mal zum Frühstück runter. Das war erstaunlich gut und ich lernte Peter kennen, der jetzt auf den Kanaren statt in Asien überwinterte. Wir quatschten eine Weile und tauschten unsere Nummern aus – ich wollte bei der Rückreise vielleicht mit ihm auf Teneriffa noch was essen gehen. Danach ging ich etwas am Strand entlang und gegen 10 Uhr war ich dann beim Busbahnhof.
Der Bus sollte um 10.30 Uhr in Richtung „Pajarito“ aufbrechen. Dabei handelt es sich um einen Kreisverkehr, von dem man einfach auf den Garajonay – den mit 1.487 m höchsten Punkt der Insel. Das Wetter war noch wechselhaft – die Wolken hingen sehr tief und man hatte leider gar keinen Ausblick. Das hatte Marie mit einem traumhaften Rundblick ganz anders erlebt.
Danach wanderte ich los in Richtung des Valle Gran Rey. Das waren gut 16 km – durch die vielen Höhenmeter und die ausgesetzten Wege sollte es jedoch 6 Stunden dauern. Nach einer Stunde kam dann aber auch die Sonne raus und ich wanderte durch eine sehr schöne Landschaft mit vielen Palmen. Es war grüner als Marie es geschildert hatte – es gab in den Tagen vorher aber auch ab und an mal Regen.
Nach 2 Stunden erreichte ich Chipude und ich gönnte mir einen Kaffee und nahm etwas aus meinem „Proviant“. Danach ging es recht einsam weiter. Einen schönen Aussichtspunkt hat man bei der kleinen Kapelle „Nuestra Senora da Guadalupe“. Dort gab es noch einen Muffin vom Frühstück. So gestärkt ging es dann weiter.
Den ersten Blick auf das Valle Gran Rey hatte ich nach 4 Stunden Wanderzeit. Nun ging es recht steil den Berg runter ins Tal. Die letzten Meter waren recht zäh und gegen 16.30 Uhr erreicht ich dann nach etwas mehr als 5 Stunden meine Unterkunft, das Hotel Jardín Concha. Es war wirklich schön und ich hatte gleich das erste Zimmer mit zwei Sonnenliegen, bei denen ich erst mal die müden Knochen ausstrecken konnte.
Danach machte ich mich aber noch mal auf den Weg runter zum Strand. Im Licht der nun tiefstehenden Sonne war es sehr schön. Ich lief noch mal zur Playa del Ingles rüber und holte mir dann an der Playa de Valle Gran Rey noch ein kaltes Bier und eine Tüte Chips. So genoss ich die letzten Sonnenstrahlen und den Sonnenuntergang am Strand. Danach ging ich zurück zu meiner Unterkunft und von dort ging es dann ins Restaurant. Dieses hatte mir die Hotelbesitzerin empfohlen.
Es war aber gar nicht so einfach das Restaurante El Mirador de La Calera zu finden. Ich lief viel zu weit nach oben und Google Maps war keine wirkliche Hilfe. Irgendwann fand ich das Restaurant dann aber zum Glück und bekam einen schönen Platz. Das Essen dauerte eine ganze Weile – war aber sehr lecker. Ich hatte Fisch, der geschmacklich in die asiatische Ecke ging – das hatte ich gar nicht erwartet. Danach ging es dann zurück in mein Hotelzimmer.
14.12.2020 La Calera – Vallehermoso
An diesem Tag hatte ich eine lange Tour vor mir, da ich gleich 2 Etappen des GR-132 in Angriff nahm. Die erste Etappe war mir zu kurz – so sollte es dann wohl ein recht langer Tag werden. Das Frühstück bekam ich netterweise bereits um 7.30 Uhr. Da es draußen noch dunkel war, bekam ich es statt im Garten im Frühstücksraum serviert. Heute standen etwas mehr als 20 km und dazu zahlreiche Höhenmeter auf dem Programm. In Outdooractive wurden für die Tour 9,5 Stunden veranschlagt. Daher machte ich mich gegen 8.30 Uhr auf den Weg. Gleich zu Beginn gab es einen Anstieg von 800 Höhenmetern – einen Großteil davon konnte ich glücklicherweise im Schatten absolvieren und so war ich bereits nach einer guten Stunde oben. Die Wanderung war absolut einsam – ich sah keinen anderen Menschen. Der Himmel war aber blau und die Aussichten sehr schön.
Richtig schön wurde der Weg nach Arure – es ging die ganze Zeit auf einem schmalen Pfad durch eine Steilwand mit traumhaften Ausblicken. Irgendwann sah man dann Alojera, ein sehr schön gelegenes Örtchen in vielen Palmen. Gegen 12.30 Uhr war ich dort und machte dort eine Pause mit Café con Leche und einem sehr leckeren Sandwich mit Tortilla. Faszinierend waren die riesigen und in voller Blüte stehenden Weihnachtssterne.
Um 13.15 Uhr ging es weiter und es ging mal wieder nach oben. Ich kam in einen wunderschönen Palmenhain oberhalb von Alojera. Dort fing es dann relativ kräftig an zu regnen, obwohl das Wetter gar nicht so schlecht aussah. Es hörte aber auch erst mal nicht mehr auf….
Die Passhöhe in Richtung Vallehermoso erreichte ich gegen 15 Uhr. Dort war es gar nicht so einfach den richtigen Weg zu finden. Irgendwann fand ich dann nach einem schönen Umweg doch noch den richtigen Weg und es war mittlerweile relativ rutschig auf den Weg nach unten.
In meiner Unterkunft war ich dann um 16.30 – am Ende hatte ich 8 Stunden gebraucht. Ich hatte ein Zimmer im Hotel Anaterve gebucht und dort auch das Abendessen reserviert. Ich holte mir unten im Ort ein Bier und eine Tüte Cashews und verbrachte den restlichen Nachmittag dann im wunderschönen Garten unter einem Pavillon, da es immer wieder regnete.
Das Essen war vegetarisch, aber sehr lecker. Was anderes wäre in einem „Veggie-Hotel“ aber auch nicht auf den Teller gekommen;-)
15.12.2020 Vallehermoso – Hermigua
Heute stand eine landschaftlich sehr schöne Etappe auf dem Programm. Diese war mit ca. 7 Stunden angegeben. Ich ließ mir aber mit dem Frühstück Zeit, da das Wetter immer noch sehr schlecht war und es weiterhin regnete. Das Frühstück war sehr lecker – es gab unter anderem Rührei. Um 10 Uhr machte ich mich dann auf den Weg, auch wenn mir meine Gastgeberin immer mal wieder den Bus ans Herz legte. Ich war aber zum Wandern und nicht zum Busfahren auf La Gomera. Leider wurde das Wetter aber die ganze Zeit nicht besser – es regnete zumindest nicht die ganze Zeit. Ansonsten lag die Strecke aber in den Wolken und die Aussicht war daher nahezu nicht vorhanden.
Daher beschloss ich dann auch, nicht durch die Rote Wand in Richtung Agula abzusteigen, sondern stattdessen den direkten Abstieg über den Lomo Gordo. Schon auf dem Weg dorthin verlor ich einmal die Wanderung und musste mühsam wieder eine steile Stelle runterklettern. Der Abstieg selbst ist bei Nässe auch nicht ohne. Ich war sehr glücklich über die Trekkingstöcke – ohne diese wäre es ein noch viel heiklerer Eiertanz geworden. An einer Stelle gab es auch noch einen schönen Erdrutsch, der den kompletten Weg mitgerissen hatte. Ich musste über einige Agaven klettern und hoffen dort unten wieder auf den Weg zu kommen.
Das war aber die letzte Schwierigkeit auf dem Weg nach Hermigua. Unten im Ort war ich dann um kurz nach 14 Uhr und meine Vermieterin Kalay sammelte mich netterweise mit dem Auto ein, da sie gerade die beiden Kinder aus der Schule abgeholt hatte. Wir fuhren noch zusammen zum Supermarkt und ich musste die Einkäufe nicht über mehrere Kilometer in meine kleine Finca tragen. Ich kaufte auch gleich für die nächsten 4 Tage ein, da ich eigentlich kein Auto mieten wollte. Auch wenn die Etappe so relativ schnell ging, hat es aufgrund der Schwierigkeit und der nicht besonders schönen Wetterverhältnisse für diesen Tag gereicht.
Nach einer rund 20-minütigen Autofahrt erreichten wir dann mein kleines Haus für die kommenden Tage. Aufgrund des recht kühlen und wechselhaften Wetters hatte Kalay sogar 2 Säcke mit Holz für den Ofen besorgt – ein Traum! Das Haus war sehr schön und gemütlich eingerichtet und hatte eine tolle Terrasse mit Meerblick.
Ich verbrachte dort einen entspannten restlichen Nachmittag und machte mir abends ein Schweinekotelett mit Kartoffeln und Blumenkohl. Es war sehr lecker;-)
16.12.2020 Casa Alma (Hermigua) – Agulo – Playa Vallehermoso
Nach dem Frühstück auf der schönen Terrasse machte ich mich auf den Weg nach Hermigua. Ich hatte mir überlegt, doch ein Auto für die nächsten Tage zu mieten und der Weg in das kleine Städtchen sollte mir recht geben. Zu Fuß dauerte es über eine Stunde von der Casa Alma bis nach Hermigua.
Bei einem lokalen Vermieter lieh ich mir einen gut gebrauchten Fiat Punto, mein Erscheinen sorgte dort für hektische Betriebsamkeit. Der Punto war wirklich bis auf den letzten Tropfen runtergefahren und so führte mich der erste Weg an die Tankstelle.
Danach schaute ich mir etwas von der Strecke an, die ich gestern verpasst oder in den Wolken einfach nicht gesehen hatte. Zuerst ging es nach Agulo – von vielen als der schönste Ort der Insel beschrieben. Es war ganz nett, mehr aber auch nicht. Danach fuhr ich zum Aussichtspunkt oberhalb von Agulo, von dem aus man rüber nach Teneriffa blicken kann. Dort sah man auch die „Rote Wand“, die gestern mein alternativer Weg gewesen wäre. Bei Nässe mit Sicherheit auch nicht der schönste Abstieg.
Und danach ging es etwas über die Hochebene und durch den Garonay Nationalpark. An einer Stelle hat man einen sehr schönen Ausblick auf Vallehermoso und den Roque Cano. Auf dem Weg nach Vallehermoso sah ich einen Parkplatz, auf dem einige Autos standen und der anscheinend der Ausgangspunkt einer Wanderung war. Also parkte ich und schaute mal, wo es da lang ging. Es war eine Rundtour von einer guten Stunde – also zog ich mir erst mal die Stiefel an und wanderte durch den Lorbeerwald. Das nächste Ziel war die Playa Vallehermoso, in die ein paar schöne Wellen rollen – es wäre mit Sicherheit nicht die richtige Stelle zum Schwimmen gewesen….
Auf der GM-1 ging es dann zurück in Richtung Agulo und zur Casa. Ich machte mir dann Spaghetti mit Auberginensoße – es wurde ein riesiger Topf. Über das Essen brauchte ich mir in den kommenden Tagen auf jeden Fall keine Gedanken mehr machen…
17.12. Casa Alma (Hermigua) – El Cedro – Punta de Lorenzo
An diesem Morgen sah es zumindest bei meiner Unterkunft etwas sonniger aus. Also beschloss ich, in das Herz des Garonay nach El Cedro zu fahren und dort etwas zu Wandern. Mit jedem Höhenmeter verschwand die Sonne mehr und irgendwann war ich in den Wolken. Aber irgendwoher muss der Name „Nebelwald“ ja auch kommen und den trägt er anscheinend vollkommen zu Recht.
Ich parkte das Auto und machte mich auf zu einer Rundtour. Es ging sehr schön und mal wieder recht einsam durch den Wald, immer wieder sah man vollständig mit Farnen behangene Bäume. Insgesamt dauerte die Tour gute zwei Stunden. Danach fuhr ich dann in Richtung des Roque de Agando – dort hatte ich mir auch eine schöne Wanderung rausgesucht. Dort oben war es aber sehr ungemütlich, der Roque schaute nur ab und zu aus dicken Wolken hervor und dazu ging ein kräftiger Wind. Das sah alles andere als einladend aus – also machte ich mich erst mal auf den Rückweg nach Hermigua. Ich hatte ja Nudelsoße im Überfluss und mittlerweile war es nach 13 Uhr und der Magen meldete sich deutlich.
Um 14.30 hatte ich dann also eine große Portion Spaghetti. So gestärkt nahm ich dann eine schöne Rundwanderung von meiner Unterkunft aus in Angriff. Diese war mit gut 8 km und 3,5 Stunden angegeben und führte zum Punto de Lorenzo. Es war ein sehr schöner Weg, der am Ende direkt an der Steilküste entlangführte und tolle Ausblicke in Richtung Teneriffa hatte. Auf dem Rückweg hätte noch einen Abstecher zur Playa de Caleta machen können – ich fand den Ausblick von etwas weiter oben ausreichend. Insgesamt eine schöne kleine Nachmittagstour – gegen 18 Uhr war ich wieder zurück in der Casa und machte wir noch mal ein Kotelett mit Blumenkohl und Kartoffeln.
18.12. Casa Alma (Hermigua) – Playa Santiago
Das Wetter sah wirklich gut aus und machte ich mich nach dem Frühstück auf den Weg, den Süden der Insel zu erkunden und einen entspannten Tag am Strand zu verbringen. Ich hatte erst überlegt noch einmal nach Valle Gran Rey zu fahren, das wäre von mir aus aber noch mal deutlich weiter gewesen und hätte pro Strecke fast eine Stunde gedauert.
So beschloss ich zur Playa Santiago zu fahren, das dauerte aber auch eine gute Stunde. Auf dem Weg kam ich wieder am Roque Agando vorbei – diesmal konnte man ihn in voller Pracht und nicht in den Wolken versteckt bewundern. Entgegen meiner Befürchtungen sah das kleine Städtchen sogar ganz nett aus. Ich sah etwas am Strand uns las, dann gab es erst mal einen Café con Leche. Danach fuhr ich dann zu einer kleinen Bucht, der Playa del Medio rüber. Diese war noch viel schöner, auch wenn der Strand aus großen und dunklen Kieseln bestand.
Irgendwann ging ich dann auch Schwimmen – gut 20 Grad Wassertemperatur im Dezember – herrlich;-) Auf dem Rückweg überlegte ich dann ob ich noch mal etwas tanken sollte. Die Tankanzeige leuchtete bereits seit der Mitte des Hinwegs. Ich überlegte dann aber, dass ich den Wagen richtig leer übernommen hatte und es ab der Passhöhe ja auch eigentlich nur noch runter in Richtung Hermigua ging. Diese Kalkulation klappte dann auch und ich stellte das Auto genauso leer, wie ich es selbst übernommen hatte zurück.
Danach stand dann noch der Rückweg zur Casa Alma zu Fuß auf dem Programm. Das war aber nicht schlimm – wirklich viel bewegt hatte ich mich an diesem Tag ja nicht. Ich nahm diesmal einen anderen Weg – nach einer knappen Stunde war ich zurück und konnte noch mal einen Aperetivo auf der Terrasse trinken. Das erste Mal mit etwas Sonnenschein – aber wirklich nur ganz sporadisch. Danach gab es dann den Rest der Spaghetti – ich hätte nicht gedacht, dass ich diese Riesenportion am Ende schaffen würde;-)
19.12. Casa Alma (Hermigua) – San Sebastian – Los Christianos
Heute musste ich von der kleinen Casa Abschied nehmen und setzte meine Rundwanderung fort. Es waren gut 20 Kilometer, die Strecke war bei Outdooractive mit 8,5 Stunden angegeben. Da ich auf jeden Fall die Fähre nach Teneriffa kriegen wollte, ging ich bereits um 8.20 Uhr los. Es ging stetig bergauf – mein Weg führte mich über den Enchereda, der mit 1.062 Metern einer der höheren Gipfel von La Gomera ist. Die Aussicht ging aber mal wieder gegen Null – es hüllte sich alles in die Wolken. Nach dem Überschreiten des „Gipfels“ wurde es aber immer besser und irgendwann gab es viel Sonne.
Ich kam gut voran, man hatte sehr schöne Ausblick rüber nach Teneriffa. Ich hatte Brote dabei um irgendwann entspannt eine Mittagspause zu machen – ich war aber so gut in der Zeit, dass ich vielleicht sogar die Fähre um 14.30 Uhr kriegen sollte. Um 13.50 Uhr hatte ich bereits Asphalt unter den Füßen und sah bereits den Fährhafen.
Zur Sicherheit schaute ich noch mal auf den Abfahrtsplan – die Fähre sollte bereits um 14 Uhr ablegen und die nächste ging erst wieder um 17.30 Uhr. So lange Zeit wollte ich eigentlich nicht in San Sebastian verbringen. Also fing ich mit den Meindln und dem Rucksack an zu joggen und erreichte die Fähre tatsächlich um 14:02 Uhr unter dem tosenden Applaus einiger Reinigungskräfte. Nun musste ich allerdings gestehen, dass ich noch kein Fährticket hatte, aber auch das durfte ich mir nach dieser Anstrengung noch kaufen.
Daher war ich bereits früher als geplant zurück auf Teneriffa und ging erst mal zu meinem Hotel. Ein relativ großer Klotz mit vielen Engländern – für eine Nacht aber vollkommen in Ordnung und ein sehr fairer Preis. Danach genoss ich noch etwas den Strand und abends schaute ich erst die zweite Halbzeit von Leverkusen gegen die Bayern bei einem Bier und einem Gin-Tonic in der Haifischbar, danach traf ich mich mit Peter zum Essen beim Italiener. Wir hatten mehrere kleine Vorspeisen mit Fisch, ich trotz des Eis am Nachmittag noch ein Tiramisu.
Danach wollten wir noch einen Absacker bei der Haifischbar nehmen, die schlossen aber gerade. So nahmen wir einen „To-Go“. Da ein Drink im Plastikbecher nicht die schönste Variante ist gingen wir noch auf die Terrasse bei seinem Appartement und tranken den Gin-Tonic mit dem Meeresrauschen im Hintergrund. Da er morgen Besuch von seinem Kindern bekommen sollte, gab es noch einen Gin-Tonic – seine Kindern meckern immer wenn er so viel Alkohol da hat;-) Damit wurde der Abend dann deutlich länger als gedacht und ich war erst gegen 1.30 Uhr zurück am Hotel.
20.12. Los Christianos – Berlin
Heute war also leider der Tag der Rückreise gekommen. Zum Frühstück hatte ich im „Pistachio“ (einem Tipp von Marie) einen Milchkaffee, eine Acai-Bowl und einen frisch gepressten Orangensaft. Danach ging es noch mal für eine Runde an den Strand.
Gegen 12 Uhr checkte ich dann im Hotel aus und holte mir zum Mittagessen noch eine Buddha Bowl im Pistachio. Danach ging es mit dem Bus zum Flughafen – dafür reichte noch das Guthaben auf Maries Karte. Es war sehr leer – somit war ich eher zu früh dran. Zurück ging es dann mit dem „Mannschaftsairbus“ von Eurowings. Dieser war richtig leer. Ich hatte eine ganze Reihe für mich und auch die 10 Reihen vor mir und fünf Reihen hinter mir waren frei. So ging es ganz entspannt zurück nach Berlin!