Valencia – zu Unrecht im Schatten von Barcelona und Madrid!

Valencia steht ja immer etwas im Schatten von Barcelona und Madrid. Die eine ist die Hauptstadt mit mehr als 6 Mio. Einwohnern, die Hauptstadt „Kataloniens“ hat auch fast 5 Mio. Einwohner und dazu auch noch einen Stadtstrand. Danach kommt nach den Einwohnerzahlen erst mal nicht so viel – mit knapp 1,4 Mio. Einwohner liegt Valencia aber immerhin auf dem dritten Platz (wenn auch nur hauchdünn vor Sevilla – und da waren wir ja auch schon). So viel die Wahl diesmal auf die rund 350 km südlich von Barcelona liegende Stadt am Mittelmeer. Für die Entdeckung Valencias hatten wir uns 4Tage genommen.

Hinkommen

Auch wenn nicht jeder die Billigflieger RyanAir und EasyJet mag, bieten diese von Berlin aus zahlreiche Direktflüge in eine Vielzahl toller Städte Europas. Wir kombinierten die Anreise nach Alicante mit dem Besuch der Costa de Sol und Formentera und flogen dann von Valencia zurück. So waren sowohl die Flugzeiten als auch die Preise attraktiv und wir genossen sehr sonnige und mitunter heiße Tage im Oktober.

Erste Orientierung

Obwohl es bereits Anfang Oktober war, schien die Sonne von einem knallig blauen Himmel und das Thermometer zeigte 30 Grad an. Zuerst gaben wir das Auto zurück – denn dieses braucht man in einer europäischen Stadt mit Sicherheit nicht. So Fuß ging es auf die ersten Entdeckungen in der Nähe unserer Unterkunft, die wir mal wieder AirBnB gebucht hatten. Das Appartement war sehr schön – leider lag eine recht große Baustelle direkt vor der Tür. So waren wir also noch viel mehr dazu gezwungen das schöne Wetter zu nutzen und die Zeit draußen zu verbringen.

Zuerst ging es in Richtung Mercat Colon – auf dem Weg liefen Marie ein paar kleinere Boutiquen hinterher und bei Trucco lief ihr ein Kleid so lange hinterher, dass sie es entnervt adoptierte. Danach waren wir auf dem Markt – dort gab es unter anderem schönen Schmuck. Rund um dem Markt kann man also viel Zeit in kleinen Boutiquen verbringen. In der Gegend rund um dem Markt kann man aber außerdem ein paar traumhafte Gebäude bewundern. Per Pedes ging es dann weiter in Richtung des alten Flußbetts, das in einen Park verwandelt wurde. So langsam wurden die Beine schwer und wir liehen uns für die Tage in Valencia Fahrräder aus. Das ist auf jeden Fall eine sehr gute Idee. Valencia und die Umgebung bis hin zu den Stränden lassen sich sehr gut mit dem Fahrrad erobern.

Jetzt war die Fortbewegung auf einmal deutlich einfacher und wir fuhren bis zur Stadt der Künste und Wissenschaften. Diese moderne Architektur sieht wirklich recht beeindruckend aus, das erste Mal vermisste ich etwas meine Spiegelreflex…..Diesmal hatte ich mich für die kleinere und deutlich leichtere Olympus OMD-EM 10 entschieden.

Als die Sonne dann irgendwann weg war, wurde es kühler und wir drehten nur noch eine Runde um die Stadt der Künste und Wissenschaften und machten uns dann auf den Heimweg. Nach dem Essen schwangen wir uns dann noch mal auf die Fahrräder und fuhren in Richtung El Carmen. Das Wetter war noch recht lau und wir fuhren erst mal zum Jimmy Jazz-Café. Dort gab es ein Konzert – Eintritt war frei und es war recht voll.

Wir bestellten noch 2 Gin-Tonic – leider dauerte das Konzert nicht mehr so wahnsinnig lange. Wir dachten, dass es nur eine Pause sei und suchten und einen Platz direkt vor der Bühne. Als die Musiker dann die Instrumente abbauten und verstauten, stellten wir fest, dass es wirklich zu Ende war. So tranken wir in Ruhe die Drinks aus und machten uns dann auf den Heimweg. So waren wir um kurz vor 1h in unserer Ferienwohnung. Den Lärm von der Straße hörte man leider recht deutlich…..

Der zweite Tag

Die Nacht war nicht so wirklich erholsam, von der Straße hörte man gerade die Busse, die Motorräder und Mopeds recht deutlich und lautstark. Daher waren wir recht müde und machten uns erst mal eine ganze Menge Kaffee. Nach dem Frühstück ging es dann schon etwas besser. Außerdem war das Wetter deutlich sonniger als vorhergesagt. Eigentlich sollte die Sonne nur 1h scheinen – diesen Wert hatten wir wahrscheinlich schon während des Frühstücks erreicht. Danach machten wir uns dann auf den Weg in Richtung El Carmen. Das hatten wir ja gestern Abend schon kurz gesehen – jetzt wollte ich in Ruhe die Street Art anschauen.

Was als allererstes auffiel, war dass fast die ganze Innenstadt abgesperrt und damit den Fußgängern und Fahrradfahrern vorbehalten war. Einfach war das Vorankommen trotzdem nicht, da die Innenstadt knackend voll war. Wir stellten dann irgendwann die Fahrräder ab und machten uns zu Fuß auf den Weg. An jeder Ecke entdeckte man tolle Kunstwerke – leider roch es aber auch überall recht stark nach den Überresten des Samstagabends….

Am vollsten war es rund um die Kathedrale. Wir wollten vielleicht auf den Turm – leider war dieser aber genauso wie die Kathedrale an diesem Tag nicht geöffnet. Irgendwann gegen Nachmittag machten wir dann eine Pause und probierten das Aqua de Valencia. Dabei handelt es sich um ein typisches Getränk aus Valencia. Wir bekamen dann einen Krug für 2 mitsamt Gläsern. Es schmeckte sehr lecker und Google verriet mal wieder, was wir hier eigentlich tranken: Frischen Orangensaft, Sekt, Gin und Wodka. Eine wirklich gute Mischung – vor allem wenn man bedachte, dass wir bis auf das Frühstück noch nichts gegessen hatten…..

Danach fuhren wir dann in Richtung des Turia-Parks. Wir kamen jedoch nicht weit, auf einer Brücke über den Park gab es zahlreiche Verkaufsstände – diese wollten wir uns mal genauer anschauen. Mehr als schauen wäre allerdings auch nicht drin gewesen – wir hatten kein Bargeld mehr in der Tasche. Also suchten wir einen Geldautomaten- aber auch das war nicht so einfach. Wir fanden erst einen auf der Rückseite der Kathedrale. Da die Suche so anstrengend war, gönnten wir uns erst mal ein Eis zur Stärkung und ich legte noch einen Café con Leche nach.

Danach mussten wir aber endlich mal die Fahrräder nutzen. Also fuhren wir in Richtung der Stadt der Künste und Wissenschaften und wollten von dort weiter zum Hafen und zum Strand. Ganz so einfach war es aber gar nicht – auf einmal standen wir an einer Sackgasse. Also musste uns doch mal wieder die freundliche Dame von Google helfen. Mit Ihrer Hilfe fanden wir dann tatsächlich den Hafen. In einer Halle übten einige Leute mit Ihren Inline-Skatern. Am Hafen entlang kamen wir dann irgendwann zum Strand – wirklich sehr schön für einen Stadtstrand.

Wir suchten einen Laden für einen Aperitivo – leider sahen die aber alle nicht so richtig toll aus. Daher fuhren wir zurück zum Hafen und wollten in die recht stylische Bar mit Außenterrasse. Das klappte dann auch – auf einmal waren wir mitten auf dem Oktoberfest mit Brezeln, Kartoffelsalat, Paulaner-Maßkrügen und der passenden deutschen Musik. Wir überlegten kurz, ob wir jetzt hier in Spanien das Oktoberfest feiern sollten und machten uns dann aber lieber auf den Rückweg. Immerhin war es bereits gegen 19.30h, die Sonne ging bald unter und wir hatten kein Licht am Radel….

Der dritte Tag

Auch für diesen Tag war das Wetter wieder nicht besonders gut angesagt. Die Nacht war durch Ohropax etwas besser – diese konnten aber leider nichts gegen die riesige Baustelle direkt vor unserer Tür ausrichten. Teilweise bebte die Erde…

Wir machten uns dann mal in langer Hose auf den Weg in Richtung Mercat Central. Dieser war wirklich unglaublich sehenswert und er hatte so zahlreiche Gaumenfreuden zu bieten. Eigentlich blöd, dass wir so direkt nach dem Frühstück da waren. So probierte ich nur einen Saft und gleich danach eine Mandelmilch – Marie verzichtete aufgrund des immer noch nicht guten Magens auf beides. Dafür schlich sie immer wieder um dem Schinken rum, mehr passierte aber nicht;-))

Danach fuhren wir dann zum Mercat Ruzafa – einem auch sehr schönen Markt, der nicht so touristisch ist. Dort schlenderten wir dann durch die Straßen – leider waren viele Läden mal wieder über Mittag geschlossen. An einem Laden holten wir uns dann aber eine Portion Paela mit Fleisch und einen Salat – beides zusammen für 5,50 EUR. Daher fuhren wir zum Essen erst mal nach Hause – so konnten wir dann auch dünnere Klamotten anziehen. Entgegen der Vorhersage war es mal wieder die ganze Zeit sonnig….

Danach komplettierten wir dann den Marktbesuch mit dem Mercat Colon. Danach ging es noch in ein paar Boutiquen – diesmal aber ohne Erfolg. Dafür wollten wir dann den Besuch der Kathedrale nachholen. Wir fuhren aber erst mal dran vorbei und wieder in Richtung El Carmen – wir wollten mal eine kleine Pause machen. Wir fanden noch einen Laden mit einer sonnigen Terrasse und bestellen Bier und Gin-Tonic. Dieser war pink und hatte Blüten und Pfefferkörner drin – er schmeckte aber erstaunlich süß. Jetzt meldete sich Maries Magen und ich fuhr schnell mal zum Bäcker vorbei. So gab es trockenes, aber frisches Baguette zum Gin-Tonic;-))

Nachdem wir dann die Rechnung bekommen haben, waren wir mal wieder pleite. Das Bier und der Gin-Tonic kamen zusammen 13,40 EUR. Aber jetzt wussten wir ja, wo ein Geldautomat war. Nachdem wir dann wieder flüssig waren, stiegen wir noch auf den Turm der Kathedrale. Die Aussicht war wirklich toll – auch wenn auf einmal zahlreiche Wolken am Himmel erschienen waren….

Der vierte Tag – Abschluss am Meer

Nun war also wirklich schon der letzte Urlaubstag angebrochen! Da traumhaftes Wetter angesagt war, machten wir uns nach dem Frühstück mit den Fahrrädern auf in Richtung Playa El Saler. In der Stadt hatten wir ja gefühlt alles gesehen…..

Die meiste Zeit der gut 10 km fuhren wir auf einem gut ausgebauten Fahrradweg. Der Strand war wirklich schön, wir fuhren an den Playa Nudista. Dabei fanden wir wahrscheinlich den Abschnitt, der ausschließlich von Schwulen besucht wird. Marie war auf jeden Fall die einzige Frau in der näheren Umgebung. Wir gingen dann noch mal ins Meer – bei 25°C Luft- und Wassertemperatur auf jeden Fall noch mal ein schöner Abschluss. Danach wollten wir dann zurückfahren – Maries Hinterrad sah aber verdächtig platt aus…..

So wechselten wir die Fahrräder und ich machte mich stehend fahrend auf die Suche nach einer Tankstelle. Diese fand ich dann auch – es waren nur noch 0,5 Bar auf dem Fahrrad. Ich füllte es mit 3,2 bar und machte mich auf die Verfolgung von Marie. Wir fanden uns dann auch und fuhren in Richtung Stadt der Künste und Wissenschaften. Dort war der Reifen wieder etwas platter und ich fuhr an die nächste Tankstelle, Marie ins Einkaufszentrum. Leider hatte ich kein Geld dabei – das Luftaufpumpen sollte 1 EUR kosten.

So folgte ich Marie ins Einkaufszentrum und danach war der Reifen  jetzt richtig platt und ich schob das Fahrrad zur Tanke – diesmal hatte ich auch einen Euro in der Tasche. Mit 4,2 bar sollten wir ja jetzt bis zurück zum Fahrradladen kommen. Das klappte auch – leider war der Laden geschlossen und es hing ein Schild „Zurück um 17h“ an der Tür. Wir riefen die Telefonnummer an der Ladentür an und dann kam der etwas schlecht gelaunte Chef doch um die Ecke….Das mit dem Reifen erwähnten wir nicht;-))

Danach liefen wir zurück in Richtung unserer Ferienwohnung. So langsam knurrte der Magen recht doll und Durst hatten wir auch. Die Restaurants, an denen wir vorbeikamen waren aber nicht so wirklich gut bewertet. Ohne Tripadvisor & Co. hätten wir wahrscheinlich einfacher was gefunden – man wäre einfach irgendwo reingegangen….So liefen wir immer weiter und waren irgendwann fast bei unserer Wohnung. Nach einer kleinen Ehrenrunde gingen wir zu unserem Bäcker um die Ecke und hatten 3 Stücke Pizza, Wasser, Café con Leche und je 2 Fortunas – leckeres Gebäck mit Puderzucker. Das alles für 11,25 EUR.

Danach warteten wir dann vor der Wohnung auf Ines, um unsere Klamotten abzuholen und mit der U-Bahn zum Flughafen zu fahren. Wie Tüten-Erna und Tüten-Paul machten wir uns schwer beladen auf den Weg….Mit dem großen Koffer blieben wir dann erst mal an der Zugangskontrolle zur U-Bahn stecken….

Trotz dieser Widrigkeiten erreichten wir gegen 18h den Flughafen und packten jetzt erst mal um. Am Ende klappte aber alles, der Koffer hatte fast punktgenau 20,5 kg. Nachdem wir auch die Sicherheitskontrolle gemeistert hatten, konnten wir mit Ryanair in einem ganz neuen Flugzeug um 19.40h den Rückflug nach Berlin antreten…..

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